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26.07.2023

Hufpflege beim Pferd: In 8 Schritten zum gesunden Pferdehuf

Die richtige Hufpflege bei deinem Pferd ist die Basis für ein vitales und bewegungsfreudiges Pferdeleben. Kommt die Pflege des Pferdehufes zu kurz, sind qualvolle Erkrankungen und ein schmerzhaft verändertes Gangbild mögliche Folgen. Damit du dein Pferd davor bewahren kannst, zeigen wir dir nun eine Anleitung, wie du in 8 Schritten die Hufe deines Pferdes richtig pflegst.
Hufpflege beim Pferd: In 8 Schritten zum gesunden Pferdehuf

Inhaltsverzeichnis:

Warum die Hufpflege so wichtig ist

Ein glückliches und fittes Pferd braucht gesunde Hufe. Die Hufe tragen dein Pferd sein gesamtes Leben lang, werden dauerhaft gebraucht und schützen seine Zehenknochen im Stall, auf der Wiese und auf steinigem Boden vor Verletzungen. Eine mangelnde Pflege und daraus entstehende Erkrankungen können zu Fehlstellungen führen, die sich auf sein gesamtes Skelett auswirken. Insbesondere Strahlfäule steht häufig in Verbindung mit mangelnder Hufpflege, bei der Fäulnisbakterien das weiche Strahlhorn des Hufes zersetzen.

Sowohl die Hufe barhuf gehender als auch Hufeisen tragender Pferde müssen regelmäßig gereinigt und gepflegt werden. Neben der allgemeinen, täglichen Hufpflege, die du als Pferdehalter übernimmst, liegt es in deiner Verantwortung, dein Pferd im Falle einer speziellen Hufpflege, Hufbearbeitung und Korrektur an einen Experten (Hufschmied, Techniker, Orthopäden) zu vermitteln.

Hufe auskratzen

Sowohl im Stall und auf der Wiese als auch beim Ausritt tritt sich dein Pferd Zweige, Schmutz, Stroh und Mist in die Strahlfurchen des Hufs ein. Vor allem auf der Koppel können auch größere Steine in den Bereich der weißen Linie, in die Sohle oder die Strahlfurchen gelangen. Entfernst du die Fremdkörper nicht, schieben sie sich nach oben und können die Huflederhaut verletzen. Ein sauberer Huf schützt außerdem vor Krankheitserregern und Parasiten.

Die Hufe deines Pferdes solltest du täglich auskratzen und auf folgende Fremdkörper kontrollieren:

  • Äste
  • Glas
  • Nägel
  • spitzes Plastik

Mit einem Hufräumer und einer Bürste kannst du die Hufe einfach reinigen und gleichzeitig lose Sohlen- und Strahlhornreste entfernen. Kleine Unebenheiten, Ecken und Risse am Tragrand des Hufes kannst du mit einer Hufraspel oder -feile glätten. Dies verhindert, dass kleine Risse weiter aufreißen und Hornspalten entstehen.

Entdeckst du kleine Löcher im Horn, solltest du diese reinigen, mit Watte (teergetränkt) oder Hanf füllen und mit Laubholzteer oder Hornfestiger auspinseln. Dieses Verfahren schützt natürlich nicht vor neuen Löchern, sodass du im Zweifelsfall immer deinen Hufschmied kontaktieren solltest.

Damit du im Krankheitsfall schnell reagieren kannst, solltest du den Huf täglich auf Fremdkörper, Schwellungen und Schmerzhaftigkeit überprüfen. Übermäßige Wärmebildung am Huf kann ein Zeichen für ein beginnendes Hufgeschwür sein. Spürst du hingegen einen verstärkten Puls in den Vorderhufen, solltest du dein Pferd auf Hufrehe kontrollieren lassen.

Regelmäßiges Waschen

Einen Teil der Hufpflege stellt das regelmäßige Waschen der Hufe dar. Das Abspülen mit Wasser hat gleich zwei Vorteile für dein Pferd: Zum einen werden grober Schmutz und festsitzende Erde aus den Hufspalten gelöst.

Zum anderen wird dadurch der Huf schön feucht gehalten. Mit einer nassen Bürste kannst du außerdem Verschmutzungen lösen.

Trockene Hufe behandeln: Waterboots und Fußbäder

Feuchtigkeit und Elastizität spielen eine elementare Rolle für einen gesunden Pferdehuf. Deswegen solltest du bei deiner Routine stets kontrollieren, ob die Hufe ausreichend feucht sind. Zu trockener Horn reißt ein, splittert, zieht tiefe Furchen und verformt sich bis hin zu einer Huffehlstellung. An einigen Stellen (wie z B. am Strahl, der Glasurschicht, der weißen Linie oder am Ballenhorn) ist der Huf weicher und kann besser Wasser absorbieren. Diese Bereiche regulieren die Wasseraufnahme des Hufes und versorgen auch die harte Sohle sowie die Hornwand mit Feuchtigkeit.

Das regelmäßige Waschen ist wichtig, um den Huf zu bewässern – bei sehr trockenen Hufen reicht das Abspülen jedoch nicht. Eine Alternative bilden hier Waterboots für Pferde. Sie werden mit Wasser gefüllt und wie eine Hufglocke um den Huf gelegt. Sie geben kontinuierlich Feuchtigkeit an den Huf ab und schützen ihn vor Austrocknung. Ansonsten können auch ein feuchter, gut fixierter Wickel oder sogar eine herkömmliche Windel als Alternative dienen.

Wer keine Waterboots parat hat, kann die Hufe seines Pferdes mit Fußbädern pflegen und befeuchten. Am einfachsten funktioniert das, wenn du dein Pferd für 15 Minuten in einen Bachlauf, flachen See oder Fluss stellst. Innerhalb einer Viertelstunde weichen die Hufe optimal ein. Befindet sich kein offenes Gewässer in der Nähe, ist die Geduld deines Pferdes gefragt. Denn dann musst du seine Hufe in einen wassergefüllten Eimer stellen und so das Fußbad durchführen.

Hufe angemessen fetten und ölen

Fette, Öle und Balsame haben zwar eine gewisse Schutz- und Pflegefunktion, aber gesunde Pferdehufe müssen nicht regelmäßig gefettet werden. Insbesondere bei trockenen Hufen hilft Huffett nicht. Stattdessen verhindert es, dass der Huf Feuchtigkeit aufnehmen kann und fördert weiteres Austrocknen.

Für Pferde im Stall oder trockenem Auslauf empfehlen Tierärzte meist Folgendes: Die Hufe sollten zweimal wöchentlich mit Wasser (Wasserbädern oder Waterboots) befeuchtet und nach dem Abtropfen mit säurefreiem Huffett oder Öl dünn eingerieben werden. Da das Fett eine gewisse Feuchtigkeitsbarriere bildet, bleibt die aufgesogene Feuchtigkeit länger zwischen den Hornschichten des Hufes und fördert die Elastizität. Insbesondere im Winter schützt die Fettschicht vor aggressivem Streusalz und einer übermäßigen Wasseraufnahme der Hufe.

Die häufige Verwendung von Huffett und -öl ergibt nur dann Sinn, wenn dein Pferd zu aufgeweichten Hufen tendiert, weil es z. B. lange in feuchtem Heu oder auf nassem Boden (Schlamm) steht.

Willst du die Hufe für eine Prüfung oder einen Wettkampf ölen, solltest du nur die Außenwand bestreichen.

Huföl, Huffett, Balsam, Gel oder Creme – worin besteht der Unterschied?

Der Markt bietet ein breites Sortiment an Pflegeprodukten für Pferdehufe. Als Pferdehalter musst du entscheiden, welches Produkt sich in deinen Augen am einfachsten auftragen lässt und welche Funktionen du dir von deinem Pflegeprodukt erhoffst. Die großen Unterschiede zwischen Huffett, -öl, Balsam und Creme bestehen in der Konsistenz und Einwirkzeit.

Das Fett ist zumeist fester, lässt sich großzügiger auftragen und verbleibt länger auf dem Huf.

Öle hingegen sind flüssiger, bilden aber ebenfalls eine schützende Barriere, lassen sich leichter auftragen und verbleiben im Vergleich zu Cremes länger auf dem Huf.

Cremes, Balsame und Gele haben den Vorteil, dass sie einfach anzuwenden sind und eine sehr pflegende Wirkung haben. Da sie einen geringen Fettanteil haben, ziehen sie meist schneller ein und verbleiben nicht so lange auf dem Huf.

Stall reinigen und trocken halten

Ein verdreckter, feuchter Stall ist eine willkommene Herberge für Parasiten und Bakterien. Um Huferkrankungen wie Strahlfäule zu verhindern, solltest du den Stall täglich reinigen und ausmisten. Der Ammoniak aus Kot und Urin reizt andernfalls die Hufe und bereits kleinste Risse im Horn bilden eine perfekte Angriffsfläche für Bakterien. Mithilfe von speziellen Reinigungsmitteln, regelmäßigem Fegen, Ausmisten und trockener Einstreu hältst du den Stall sauber und ordentlich.

Tägliche Prüfung des Gangbildes, der Hufeisen und Hufränder

Um Gelenk- und Hufkrankheiten frühestmöglich erkennen und behandeln zu können, solltest du stets das Gangbild deines Pferdes auf Veränderungen (z. B. Lahmheiten, Fehlstellungen) überprüfen. Überprüfe regelmäßig, ob die Hufeisen noch fest am Huf sitzen und kontaktiere deinen Hufschmied im Falle eines lockeren Hufes. Läuft dein Pferd barhuf, solltest du die Hufränder täglich anschauen und scharfe Kanten glätten oder Verformungen mit deinem Tierarzt besprechen.

Regelmäßige Besuche beim Hufschmied

Dein Hufschmied sollte dein erster Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die Hufpflege deines Pferdes sein. Sowohl Barfußpferde als auch beschlagene Pferde sollten regelmäßig ihren Hufschmieden vorgestellt werden. Mit Hufeisen versehene Pferde sollten alle 6 bis 8 Wochen und barhuf laufende Pferde alle 8 bis 16 Wochen – je nach Qualität des Horns – zum Hufschmied. Dieser schneidet die herausgewachsenen Hufe nicht nur zurecht, sondern kann auch einen professionellen Blick auf die Hufqualität, das Gangbild und die Hufgesundheit werfen.

Darüber hinaus berät dich dein Hufschmied in puncto Hufkorrektur und -orthopädie und kann dich an einen Spezialisten vermitteln.

Artgerechte Haltung, Bewegung und Ernährung

Ein Huf ist nur so gesund wie das Pferd! Deshalb sollte beim Thema Hufpflege die artgerechte Pferdehaltung nie vergessen werden. Die artgerechte Haltung meint unter anderem, dass dein Pferd in einer trockenen, sauberen Box steht. Für Pferde, deren Hufe aufgrund von Trockenheit enger geworden sind, empfehlen sich kurzfristig feuchte und weiche Böden, damit sich die Hufe wieder weiten. Vor allem aber die pferdegerechte Ernährung und die damit einhergehende Nährstoffversorgung ist für die Versorgung der Hufe essenziell. Reicht das tägliche Futter nicht aus, um das Hornwachstum zu fördern, können Zusatzstoffe wie z. B. Biotin supplementiert werden. Insbesondere in den Phasen des Haarwechsels ist eine Nahrungsergänzung empfehlenswert, da sonst nur wenige Mengen an Nährstoffen für das Hornwachstum eingesetzt werden.

Mangelnde Bewegung kann zu einem beeinträchtigten Hufmechanismus, Sehnenschäden und Gelenkerkrankungen führen. Für die Instandhaltung eines gesunden Horns ist es wichtig, dass dein Pferd ausreichend belastet und bewegt wird. Mehr ist jedoch nicht automatisch besser! Auch ein „Zuviel“ an Bewegung kann zu Huferkrankungen führen. Solltest du unsicher sein, wie viel Bewegung dein Pferd braucht, bitte deinen Tierarzt um Rat.

Hufpflege beim Fohlen

Der Huf eines neugeborenen Fohlens wird häufig als makellos beschrieben – und diesen Zustand gilt es zu erhalten. Die typische Hufform des Fohlens wird in den ersten Lebenswochen durch einen schmalen Tragrand charakterisiert. Ist das Fohlen erst wenige Tage alt, sollte es dem Hufschmied vorgestellt werden. Dieser begutachtet den Körperbau und die Gliedmaßenstellung deines Fohlens und spricht dann seine Korrekturempfehlung aus. Sollen die Fohlenhufe bearbeitet werden, steht das Fohlen dazu auf einem weichen Untergrund z. B. in der Stallbox – nicht aber in der harten Stallgasse. In der Regel werden bei einem jungen Pferd nur der Tragrand und überlange Trachten korrigiert. Sohle und Strahl sollten so natürlich wie möglich bleiben.

Liegt bei deinem Fohlen eine angeborene Fehlstellung vor, lässt sich diese am einfachsten beheben, wenn entscheidende Korrekturen frühestmöglich unternommen werden. Die Hufe eines jungen Pferdes sollten alle 2 bis 6 Wochen vom Hufschmied kontrolliert werden.

Hufpflege im Sommer und im Winter – Welche Unterschiede muss ich berücksichtigen?

Im Sommer ist das Risiko größer, dass die Hufe aufgrund von Hitze und Trockenheit Wasser verlieren. Es ist wichtig, dass du regelmäßig die Hufe wäschst, Waterboots anlegst oder wasserbadest. Versuche, möglichst wenig Huffett zu verwenden, da dies die zusätzliche Austrocknung fördern kann.

Im Winter hingegen ist es eher feucht und kühl. In dieser Jahreszeit schützt Huffett den Huf davor, zu viel Wasser aufzusaugen. Außerdem wehrt es Schmutz, Eis und Streusalz ab. Barhuf-Pferde haben es in aller Regel leichter im Winter, da sie ohne die Hufeisen einen festeren Stand besitzen. Sowohl Barhuf- als auch beschlagenen Pferden kannst du zusätzliche Stabilität durch Schneegrip und Stollen ermöglichen. Achte besonders im Winter auf einen trockenen und sauberen Stall. Reinige und kontrolliere unbedingt täglich die Hufe. Säubere vor allem den Strahl, denn Strahlfäule kommt im Winter besonders häufig vor.

vetevo Fazit

Damit dein Pferd uneingeschränkt und gesund leben kann, ist die regelmäßige Hufpflege unerlässlich. Neben der direkten Bearbeitung und Reinigung des Hufes spielen vor allem auch die Haltungsbedingungen und die regelmäßigen Besuche beim Hufschmied eine entscheidende Rolle.

Mithilfe unserer 8-Schritte-Anleitung steht der Hufpflege deines Pferdes nichts mehr im Weg. Bitte beachte, dass du bei Verdacht auf eine Huferkrankung umgehend deinen Tierarzt und deinen Hufschmied kontaktieren solltest, um deinem Vierbeiner schnellstmöglich zu helfen.

vetevo - aus Liebe zum Tier.

Quellen:

  • Der Huf. Litzke L, Hrsg. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019. doi:10.1055/b-006-161628
  • Handbuch Pferdepraxis. Brehm W, Gehlen H, Ohnesorge B et al., Hrsg. 4., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2016. doi:10.1055/b-004-129693

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