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22.10.2023

Staupe beim Hund

Staupe ist eine der gefährlichsten Krankheiten des Hundes, die nur Dank des Impfens immer seltener auftritt.
Staupe beim Hund

Verkrustete Nase und harte Fußballen. Die „Hartballenkrankheit“ aber auch die „old dog encephalitis“ gehören zu den bekannten Spätfolgen der Staupeinfektion. Aber wo sieht man diese Symptome heutzutage überhaupt noch?

Ist Staupe noch da oder kann man sich zurücklehnen, wenn man mal den Impftermin verschwitzt? Ganz klare Antwort: Nein. Dahinter steckt eine der gefährlichsten Krankheiten des Hundes, die nur Dank der Impfungen immer seltener auftritt.

Inhaltsverzeichnis:

Das Staupevirus beim Hund

Staupe ist eine weltweit verbreitete gefährliche Krankheit die sich auf den gesamten Körper auswirkt und durch ein kleines Virus ausgelöst wird. Der Erreger gehört zu den Paramyxoviridae - ein RNA Virus, welches die Vorstufe der DNA ist, einzelsträngig vorliegt und behüllt ist.

Staupe-Symptome sind sehr unterschiedlich. Es können Atemwege, Magen-Darm-Trakt oder auch das Nervensystem betroffen werden. Krankheitszeichen wie Fieber, Erbrechen, Durchfall, Husten, Nasenausfluss, Lähmungen usw. können einzeln, nacheinander oder im schlechtesten Fall alle gleichzeitig auftreten.

Diese Erkrankung verläuft nicht selten tödlich, gerade wenn junge Hunde betroffen sind. Vor Einführung der Impfung um 1960 war Staupe die verlustreichste Virusinfektion des Hundes. Es gibt leider bis heute keine wirksame Therapie.

Ist Staupe gefährlich für Menschen? Wie stecken sich Hunde an?

Für Menschen gibt es keine Gefahr - es gibt bislang keinen einzigen Fall einer Übertragung auf Menschen. Allerdings ist Staupe unter Fleischfressern (Carnivoren) sehr weit verbreitet.

Die Infektion mit dem Virus geschieht hauptsächlich von Hund zu Hund durch direkten Kontakt (z. B. eine Tröpfcheninfektion über die Nase). Das Virus kann auch durch Gegenstände wie Spielzeug, Körbchen usw. übertragen werden (indirekte Infektion), das ist aber eher unbedeutend weil das Virus empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen ist.

Besonders “urbanisierte” Wildcarnivoren wie Füchse, die mittlerweile häufig in der Stadt oder in deren Nähe leben, bilden ein gefährliches Ansteckungsreservoir. Früher ist man davon ausgegangen, dass katzenartige Rassen (Felidae) nicht durch die Viruserkrankung infiziert werden können. Jedoch gab es 2008 eine Staupe-Epidemie in der Serengeti, bei der viele Löwen verstarben.

Am Beispiel des Bundeslandes Hessen wird deutlich, dass diese Erkrankung längst häufiger in Deutschland vertreten ist, als so manch einer sich vorstellen kann. Die Mitarbeiter des Hessischen Landeslabors untersuchten 2014 und 2015 insgesamt 750 Proben von Wildtieren auf das Virus. Bei fast der Hälfte der untersuchten Tiere (46%) wurden sie fündig.

Inkubationszeit und Verlauf von Staupe

Die Inkubationszeit von Staupeviren beträgt in der Regel drei bis sieben Tage. Durch Inhalation werden die kleinen Viruspartikel aufgenommen. Die erste Virusvermehrung findet im lymphatischen Gewebe des Atmungstraktes statt. Anschließend verteilt sich das Virus über die Blutbahn (Virämie).

Das Blutbild verändert sich stark. Immunzellen wie Makrophagen sowie Lymphozyten bilden sich zwar, um das Virus zu bekämpfen, werden jedoch selbst auch befallen. Als unfreiwillige Taxifahrer des Virus setzen diese Immunzellen die Reise fort: von der Lunge in die Milz, den Lymphknoten, Knochenmark, Magen Darm Trakt und in die Leber.

Das Immunsystem schaltet sich erst ein bis zwei Wochen nach der Manifestation in den verschiedenen Organsystemen ein und dann geht es darum, wie gut das Immunsystem aufgestellt ist. Wenn die Bekämpfung erfolgreich verläuft, kann das Virus nach bestenfalls ca. 14 Tagen aus dem Körper verbannt werden. Sollte die Immunantwort ungenügend ausfallen, verläuft die Erkrankung tödlich.

Eine Zwischenform ist die schlummernde (persistierende) Infektion. Dabei werden Viren durch infizierte Lymphozyten und Makrophagen in epitheliale Gewebe wie Blasenwand, Nervensystem oder ins Lungengewebe verschleppt. Dort können sie nun über Jahre hinweg im Körper des Infizierten Tieres ausharren. Wenn sich die Viren den Weg bis ins Nervensystem vorbahnen kommt es zu der wohl stärksten Ausprägung: eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis).

Die Symptome bei einer Staupe-Infektion

Staupe manifestiert sich mit sehr unterschiedlichen Krankheitsverläufen. Der Virusstamm, das Alter und der Immunstatus des Tieres sind hier wichtige Faktoren.

Der klassische Verlauf beginnt mit einer Fieberphase, wobei diese meistens unbemerkt bleibt. Die zweite Fieberphase geht meist mit Nasenausfluss einher. Erst später kommt es zu respiratorischen oder gastrointestinalen Symptomen, daher bleibt die Erkrankung auch oft erstmal unentdeckt.

Die schwere zentralnervöse Form baut meist auf der klassischen Form auf. Hier kommt es zu Inkoordination und Krampfanfällen. Die Tiere liegen teilweise auf der Seite und rudern mit ihren Gliedmaßen, währenddessen der gesamte Körper unkontrolliert zuckt.

Die bereits erwähnte Hartballenkrankheit die mit Verhornung der Ballen oder auch der Nase einhergeht, ist eine Spätfolge des schlummernden Staupevirus, die heute allerdings eher selten auftritt. Auch die old dog encephalitis gehört zu den Spätfolgen. Diese ist allerdings fatal da sie sich durch motorische und mentale Ausfallserscheinungen äußert.

Magen-Darm-Form

Bei der gastrointestinalen Form der Staupe beschränken sich die Symptome auf Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen.

Nervliche Form

Die nervale Form führt zu tonisch-klonischen Krämpfen (plötzlicher Steifheit des Körpers, gefolgt von krampfartigen Zuckungen). Bei schwacher Ausprägung kommt es zu Zuckungen, die auch “Staupe-Tick” genannt werden.

Lungenform

Bei der pulmonalen Form kann es zur Lungenentzündung kommen, die auf die Bronchien, die röhrenförmigen Strukturen der Lunge, übergeht und sie verschleimt (katarrhalischen Bronchopneumonie).

Hautform

Die Hautform oder auch Hartballenkrankheit genannt. Sie äußert sich mit einem übermäßigen “Hornhautwachstum” (Hyperkeratose) der Sohlenballen und des Nasenspiegels.

Die Diagnose bei Staupeverdacht

Die Verlaufsform der Staupeerkrankung verläuft sehr typisch. Der Verdacht kann durch Antigennachweis mittels Immunfluoreszenz bestätigt werden. Proben werden entweder den Lymphknoten, den Konjunktiven oder der Blasenwand entnommen. Chronisch infizierte Tiere können das Virus übertragen, auch wenn der diagnostische Virusnachweis nicht gelingt.

Wchtig: Leider gibt es keine Therapie gegen das Virus, da es keine spezifischen antiviralen Mittel gibt. Es ist nur möglich die Symptome zu behandeln um dem Hund das Leben einigermaßen zu erleichtern.

Vorbeugen durch Impfung gegen Staupe

Ganz klare Antwort: Ja zur Impfung des Hundes. Wichtig ist hierbei auch der bestehende Impfschutz des Muttertieres, da die Welpen durch die Aufnahme der mütterlichen Antikörper gut geschützt werden können. Eine Auffrischungsimpfung gegen Staupe ist in der Regel alle drei Jahre zu empfehlen.

Nachdem in den 1950er-Jahren ein Impfstoff eingeführt wurde, gingen weltweit die Staupefälle zurück. Epidemien entstehen schnell, zumal das Virus weltweit verbreitet ist, wie die Untersuchungsergebnisse aus Giessen gezeigt haben. Durch das regelmäßige Impfen von Hunden haben wir in Deutschland momentan eine gute Herdenimmunität (>70% der Hundepopulation ist geimpft) und können somit die Erkrankung gut in Schach halten.

Da es sich um ein behülltes Virus handelt, kann Desinfektionsmittel wahre Wunder bewirken. Regelmäßige Desinfektion und Reinigung von Spielzeug, Futterschüsseln und Zwingern könnte auch eine Infektion oder die Ausbreitung verhindern.

vetevo Fazit

Nicht nur in der Seringeti hat die Staupe-Epidemie für den Tod von unzähligen Löwen geführt. Sondern auch unsere ansässigen Füchse werden immer wieder Opfer neu ausbrechender Krankheitswellen. Der aktuellste Fall stammt von Februar 2018 in Lichtenstein. Bereits im Herbst sind die ersten Fälle aufgetreten. Im Frühjahr wurde im ansässigen Veterinäramt eine Warnung herausgegeben und die Hundebesitzer zu einer Staupeimpfung aufgefordert. Auch der Kontakt zu Füchsen sollte gemieden werden.

Auch wir von vetevo raten zu einem regelmäßigen Impfschutz, da die Staupe Impfung sehr effektiv ist und es kaum Gegenanzeigen gibt. Denn hat das Virus einmal den Organismus befallen gibt es keine Therapiemöglichkeiten mehr. Also lieber prophylaktisch beim Tierarzt impfen lassen.

vetevo - aus Liebe zum Tier.

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