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10.12.2023

Patellaluxation beim Hund früh erkennen

Patellaluxation beim Hund früh erkennen

Die Patellaluxation ist eine der häufigsten angeborenen Missbildungen des Hundes. Je nach Schweregrad kommt es dabei zeitweise oder dauerhaft zu einer unphysiologischen Lageveränderung der Kniescheibe (Patella) aus ihrem angestammten Platz im Kniegelenk. Die Kniescheibe kann dabei entweder nach außen, also von der Körpermitte weg, oder nach innen luxieren. Dadurch wird eine Lahmheit an der betroffenen Hintergliedmaße hervorgerufen.

Der Schweregrad dieser Lahmheit kann vom typischen Hüpfen oder Hoppeln über wenige Schritte bis zum lähmungsähnlichen, völligen Verlust der Bewegungsfähigkeit in den Hinterbeinen reichen. Neben der angeborenen Variante kann eine Patellaluxation auch in Folge einer sportlichen Überbelastung oder eines Unfalls entstehen.

Inhaltsverzeichnis:

Symptome bei Hunden

Die Patellaluxation kann sich je nach Schweregrad recht unterschiedlich äußern. Typisch für angeborene Patellaluxation ist, dass aus der Bewegung oder dem Spiel heraus urplötzlich das betroffene Bein für einen oder mehrere Schritte im Knie angehoben wird. Der Hund läuft entsprechend kurzzeitig auf drei Beinen hüpfend, bis die Kniescheibe wieder in ihre korrekte Position zurückverlagert wird und das Tier schmerzfrei und normal weiter läuft.

Viele Hundehalter betrachten dieses Hüpfen oder Hoppeln ihres Lieblings als seltsame Angewohnheit und stellen den Hund leider erst dann einem Tierarzt vor, wenn sich das Bewegungsbild deutlich verschlechtert und chirurgische Maßnahmen zur Therapie notwendig werden. Je weiter der Grad der Erkrankung fortschreitet, verlängern sich die Phasen der Schonung des betroffenen Beins zunehmend, bis der Hund unter Umständen dauerhaft nur noch auf drei Beinen läuft.

Kommt es gleichzeitig in beiden Kniegelenken zu einer Patellaluxation nach außen, kann der Hund plötzlich unfähig sein, zu stehen und gehen, so dass der Anschein eines Bandscheibenvorfalls o. ä. entstehen kann. In weniger dramatischen Fällen zeigt der Hund eine Seehund ähnliche Stellund der Hinterbeine mit Schildkröten-ähnlichem Gang.

Luxieren beide Kniescheiben nach innen, nimmt der Hund im Stand eine Haltung wie beim Kotabsatz ein und bewegt sich watschelnd mit aufgekrümmtem Rücken fort bzw. hoppelt bei höheren Geschwindigkeiten wie ein Hase.

Bei traumatisch bedingten Patellaluxationen kommt es durch die akute Verletzung zu Schmerzhaftigkeit, Entzündung und plötzlicher hochgradiger Lahmheit, oft nachdem der Hund beispielsweise im Spiel abrupt abbremsen musste oder ein anderer traumatischer Einfluss auf das Kniegelenk ausgeübt wurde.

Wie entsteht die Patellaluxation?

Das Kniegelenk des Hundes ist im Grunde ähnlich aufgebaut, wie das des Menschen: Die Knochen des Unterschenkels (Schienbein und Wadenbein) bilden gemeinsam mit dem Oberschenkelknochen das Gelenk. Bewegt wird das Kniegelenk in erster Linie über die starken Muskeln des Oberschenkels. Für die Streckung des Gelenks verantwortlich ist der Quadriceps-Muskel: Er entspringt an der Hüfte und setzt über eine lange Ansatzsehne am Unterschenkel an.

Diese Sehne ist hohen Belastungen ausgesetzt, da sie in der Bewegung immer über die Knochen reibt. Damit sie langfristig keinen Schaden nimmt, ist im Bereich des Kniegelenks die Kniescheibe (Patella) als verstärkende Struktur in die Sehne eingebaut. Sie schützt die Sehne vor hoher Druckbelastung und sorgt dafür, dass sie in ihrer korrekten Position bleibt. Dafür gleitet die Kniescheibe bei jeder Beugung und Streckung in einer knöchernen Rinne, die zwischen den zwei Knochenhöckern ( „Rollkämme“) des Oberschenkelknochens gebildet wird.

Durch die Ähnlichkeit mit einem Schlitten, der in einer Schneerinne fährt, wird diese Art von Gelenk „Schlittengelenk“ genannt. Das Kniegelenk des Hundes ist dabei besonders beansprucht: Dadurch, dass sich das Bein sowohl in der Bewegung als auch im Stand in einer gebeugten Haltung befindet, wird auf die Patella dauerhaft viel Belastung ausgeübt.

Was ist die Patellaluxation?

Unter einer Luxation versteht man im Allgemeinen eine „Verrenkung“, in deren Folge ein gelenksbildender Knochen aus seiner korrekten Position verlagert wird. Im Fall der Patellaluxation ist es so, dass die Kniescheibe aus ihrer Rinne zwischen den beiden „Höckern“ des Oberschenkelknochens verlagert wird.

Sie flutscht also quasi entweder über den an der Beinaußenseite lokalisierten Knochenhöckers nach außen oder den an der Beininnenseite gelegenen Knochenhöcker nach innen. Dadurch wird das Kniegelenk in seiner Beweglichkeit blockiert. Generell kann die Patellaluxation entweder durch traumatische Einflüsse auf das Gelenk verursacht werden oder aber – deutlich häufiger – aufgrund angeborener Fehlstellungen auftreten.

Neben genetischen Faktoren spielen auch Fehler in der Aufzucht (Fütterungsfehler, Überbelastungen im Wachstum) eine große Rolle. Bei kleinen Hunden luxiert die Patella in der Regel nach innen. Bei 25% der Hunde tritt diese Luxationsform an beiden Hinterbeinen auf. Eine Luxation nach außen ist deutlich seltener (3-17% der Fälle) und scheint beim größeren Hund häufiger aufzutreten.

Die traumatisch (unfall- oder verletzungs-) bedingte Patellaluxation

Luxiert die Patella aufgrund traumatischer äußerer Krafteinwirkungen, werden häufig weitere Strukturen des Kniegelenks (Gelenkkapsel, Bänder, Blutgefäße, Nerven, Knorpel, Knochen) ebenfalls beschädigt. Entsprechend ist das Gelenk in diesen Fällen häufig sehr geschwollen und hochgradig schmerzhaft. Die Symptome treten sehr plötzlich und in eindeutigem Zusammenhang mit einem traumatischen Ereignis wie einer starken Verdrehung des Beins o.ä. auf.

Durch die Krafteinwirkung reißen die Bänder, die eine seitliche Verschiebung der Patella normalerweise verhindern, abrupt. Dadurch wird die seitliche Beweglichkeit der Kniescheibe unphysiologisch vergrößert und so die Luxation ermöglicht. Dadurch, dass in diesen Fällen die langfristige Funktionswiederherstellung meist nicht durch angeborene anatomischen Veränderungen erschwert wird, kann je nach Schwere und Art der Verletzungen eine Heilung ohne Operation erreicht werden.

Die angeborene Patellaluxation

Bis heute sind die genauen Ursachen der angeborenen Patellaluxation nicht ausreichend aufgeklärt. Es besteht jedoch der begründete Verdacht, dass genetische Komponenten eine große Rolle spielen. Es gibt eine Reihe anatomischer Veränderungen, die eine Patellaluxation hervorrufen oder begünstigen. Je nach Schwere der Veränderungen und Grad der Patellaluxation müssen unterschiedliche Therapieansätze gewählt werden, um für den Hund das beste Ergebnis zu erzielen.

Mangelhafte Ausprägung der Rollkämme (Hypoplasie der Trochlea ossis femoris)

Diese Veränderung gilt als einer der wichtigsten Faktoren für das Krankheitsbild der Patellaluxation. Es wird davon ausgegangen, dass des eine erbliche Veranlagung ist, die zu einer ungenügenden Ausbildung der Rollkämme führt. Auch hormonelle und ernährungsbedingte Imbalancen im Welpenalter werden als fördernder Faktor vermutet. Auch die bereits erwähnten Verlagerungen oder Entwicklungsstörungen des Quadriceps-Muskels können durch eine vermehrte Druckausübung auf einen der Rollkämme in der Wachstumsphase zu dessen Abflachung führen. Auch traumatische Einflüsse auf den Knochen können zu einer Abflachung führen.

Im gesunden Gelenk bilden die beiden Rollkämme eine sehr stabile seitliche Begrenzung für die dazwischen gleitende Patella. Durch ihre Abflachung verliert auch die „Führungsrinne“ der Patella an Tiefe. Das erleichtert es der Kniescheibe, seitlich über die Rollkämme zu flutschen und zu luxieren. Die wiederholte Luxation der Patella wiederum fördert die zunehmende Abflachung der Rollkämme, wodurch das Problem sich selbst weiter verschlimmert. Ähnlich ist das Problem, wenn die Patella durch eine Wachstumsstörung im Vergleich zur Gleitrinne zu groß angelegt ist.

Verlagerung des Quadriceps-Muskels

Durch eine angeborene Auswärtsdrehung des Oberschenkelknochens oder die Einwärtsdrehung der Unterschenkelknochen wird die Zugrichtung des Quadricepsmuskels verändert. Der Muskel liegt im Vergleich zum Kniegelenk leicht nach innen versetzt. Seine Ansatzsehne, in der die Patella eingebettet ist, zieht in der Folge nicht mehr gerade, sondern leicht schräg über das Kniegelenk. Die Patella erfährt in der Folge einen vermehrten Zug nach innen und luxiert häufig in diese Richtung.

Analog kann ein ungleichmäßiges Wachstum der Gelenksknochen, eine unnatürliche Einwärtsdrehung des Oberschenkelknochens oder eine unnatürliche Auswärtsdrehung des Unterschenkelknochens (Tibia) eine X-Beinigkeit hervorrufen. Auch in diesen Fällen zieht die Patellarsehne leicht schräg über das Kniegelenk, weil der Quadriceps-Muskel im Verhältnis zur Knochenachse zu weit nach außen verlagert liegt. Die Kniescheibe neigt in diesem Fall zur Luxation nach außen.

Eine x-Beinigkeit im Kniegelenk wird besonders bei großwüchsigen Rassen beobachtet, da hier in den intensiven Wachstumsphasen der Körper mit der Versorgung der Knochenstrukturen nicht immer ganz mithalten kann. Wichtige Faktoren, die zu diesem orthopädischen Problem führen, sind falsche Ernährung und eine starke körperliche/sportliche Belastung in den ersten sechs Lebensmonaten. Besonders Eiweiß-Überfluss in der Futterration sowie Überversorgungen mit Vitaminen und Kalzium scheinen die Erkrankung zu fördern.

Je länger die Luxation unbehandelt bleibt, desto mehr verschlimmert sich der Zustand, da der Quadriceps-Muskel sich mehr und mehr verkürzt und so das Knie zunehmend in gebeugter Haltung fixiert hält. Häufig kann dieser Teufelskreis nur dadurch unterbrochen werden, dass die Zugrichtung der Patellarsehne oder die Achsenverdrehung der Knochen chirurgisch korrigiert wird.

Schwäche und Verlagerung des Quadriceps-Muskels

Die Verlagerung des Quadiceps-Muskels kann die Folge der eben beschriebenen Knochenveränderungen sein. Möglich ist aber auch, dass der Muskel die Ursache ist: Ist dieser beim jungen Hund zu weit außen angelegt, begünstigt das die oben beschriebenen Knochenentwicklungsstörungen, weil die Druckbelastung auf die wachsenden Knochen nicht mehr zu 100% gleichmäßig ist. Ist der Muskel zu schwach, kann er der Patella nicht die notwendige Stabilität im Kniegelenk geben und die Luxationsneigung wird gefördert.

Seitliche Verbiegung des Oberschenkelknochens

Ähnlich ist die Problematik, wenn sich der Oberschenkelknochen im Rahmen einer Knochenwachstumsstörung kniegelenksnah seitlich nach außen oder innen verbiegt: Hier ist die Zugrichtung der Patellarsehne zwar korrekt, aber die Gleitrinne der Patella liegt durch die Knochenverbiegung nicht in der physiologischen Achse. Dadurch wird auch hier die Patella mehr oder weniger innen bzw. außen „ am Gelenk vorbeigeführt“ und es entsteht eine Luxation, die je nach Verbiegungsgrad mehr oder weniger schwerwiegend ist.

Verlagerung des Ansatzpunktes der Patellarsehne

Die Patellarsehne setzt am Schienbein (=Tibia) an einem knöchernen Vorsprung an, der „Tuberositas tibiae“ heißt. Durch angeborene Fehlstellungen der Gliedmaße kann es passieren, dass dieser Knochenvorsprung weiter innen am Bein liegt, als normalerweise. Dadurch weicht auch hier die Zugachse der Patellarsehne von der Achsenausrichtung des Kniegelenks ab und die Luxation nach innen wird provoziert.

Fehlstellung der Hüfte: Coxa vara und Coxa valga

Die Coxa vara ist eine angeborene Fehlstellung im Hüftgelenk, die vermutlich durch Störungen im Knochenwachstum hervorgerufen wird. Durch die falsche Winkelung der Hüfte muss das Knie eine X-beinige Stellung einnehmen, um die Fehlstellung auszugleichen. Dadurch wird die Luxation der Kniescheibe nach innen begünstigt. Die Hüftfehlstellung kann entweder die Ursache oder die Folge der Patellaluxation sein.

Spiegelbildlich zur Coxa vara muss das Kniegelenk bei der Coxa valga eine O-beinige Stellung einnehmen, um die Fehlstellung auszugleichen. Die Achsenabweichung erleichtert die Luxation der Kniescheibe nach außen.

In den meisten der genannten Fälle liegen Ursache und Wirkung dicht beieinander. Dem Orthopäden fällt die schwierige Aufgabe zu, die korrekte Ursache auszumachen und zu beheben. Gelingt das nicht, kann keine sinnvolle Therapie mit langfristigem Erfolg gewählt werden und dein Hund hat einen unter Umständen einen langen und frustrierenden Leidensweg vor sich. Die Ursachenfindung ebenso wie die Wahl der korrekten Therapie erfordert in höchstem Maße fachliche Kompetenz und eine technisch hochwertige Ausstattung.

Wie wird die Patellaluxation diagnostiziert?

Die korrekte Diagnose und Einteilung der Erkrankung nach ihrem Schweregrad ist die wichtigste Grundvoraussetzung für die Wahl der besten Therapie. Hierzu dient die Beurteilung des Hundes in der Bewegung und im Stand sowie die intensive manuelle Untersuchung des Kniegelenkes. Dabei überprüft der Chirurg, ob sich die Kniescheibe aus ihrer korrekten Position herausdrücken lässt bzw. inwiefern die luxierte Kniescheibe wieder manuell in ihre korrekte Position verbracht werden kann. Durch Betasten des Kniegelenkes in Beugung und Streckung kann der Tierarzt die Erkrankung entsprechend feststellen und in vier verschiedene Grade einteilen.

Grad I

Die Kniescheibe kann bei der Untersuchung aus der Gleitrinne gedrückt werden, springt aber im Anschluss problemlos wieder zurück. In diesem Zustand kann eine konventionelle Therapie gute Erfolge zeigen. Diese sollte jedoch eingeleitet werden, sobald der Hund erste Symptome wie das Hüpfen mit einem Hinterbein zeigt, da sich der Zustand sonst in der Regel rasch verschlechtert.

Grad II

Die Kniescheibe kann bei der Untersuchung aus der Gleitrinne gedrückt werden und verbleibt dann in der Luxation, bis sie manuell wieder in die richtige Position zurückgedrückt wird. Der Hund zeigt häufig das typische „hoppeln“, das aber nach wenigen Schritten mit angezogenem Bein wieder verschwindet, sobald die Kniescheibe in die korrekte Lage zurückgesprungen ist. Ein konservativer Therapieversuch kann sinnvoll sein. Bei einer Abnahme der Lebensqualität muss eine Operation in Betracht gezogen werden.

Grad III

Die Kniescheibe befindet sich dauerhaft im luxierten Zustand. Bei der Untersuchung kann sie zwar in die richtige Lage gedrückt werden, springt aber im Anschluss sofort wieder heraus. Der Hund kann das betroffene Bein nicht mehr strecken und der Unterschenkel ist deutlich einwärts- oder auswärtsgedreht. In diesen Fällen stößt die konservative Therapie in der Regel an ihre Grenzen.

Grad IV

Die Patella ist dauerhaft luxiert und kann auch durch den manuellen Druck des Untersuchers nicht in die korrekte Lage gebracht werden. In der Regel sind die Rollkämme und damit die Gleitrinne der Patella stark abgeflacht. In diesen Fällen ist die Lebensqualität des Hundes grundsätzlich stark eingeschränkt und eine Operation wird notwendig, um ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen.

In Verbindung mit einer sauberen weiterführenden Diagnostik kann die bestmögliche Therapie und die Prognose für die Erkrankung gestellt werden. Die röntgenologische Untersuchung kann insbesondere für die Operationsplanung wertvolle Informationen über die anatomischen Besonderheiten der Patienten geben. Die Anfertigung aussagekräftiger Röntgenbilder und ihre korrekte Interpretation ist in diesem Zusammenhang äußerst komplex: Da dies für die mögliche Operationsplanung und Prognose aber von größter Wichtigkeit sind, sollte diese Aufgabe einem absoluten Spezialisten in die Hände gelegt werden.

Dem Röntgenbild überlegen ist die diagnostische Möglichkeit der Computertomographie (CT). Die CT-Technik liefert dreidimensionale Aufnahmen des Kniegelenkes, die am Computer zu einer exakten Rekonstruktion des Knies inklusive der Bänder- und Sehnenstrukturen verrechnet werden. So können die anatomischen Begebenheiten wie die Ausprägung der Oberschenkel-Rollkämme und die Tiefe der Patella-Gleitrinne sowie Veränderungen der Zuglinien der Patellarsehne exakt beurteilt werden. Dies ermöglicht eine bestmögliche Therapieplanung.

Patellaluxation behandeln

Das Ziel jeder Behandlung sollte es sein, das Kniegelenk in seiner korrekten Achse und so die Patella in ihrer richtigen Position zu unterstützen. So können Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Folgeschäden am Gelenk wie Fehlstellungen und Arthrosen verhindert werden.

Konservative Behandlung

In vielen leichten Fällen kann ein „konservativer“ Therapieversuch ohne chirurgischen Eingriff erfolgreich sein. Kommt es durch ein Trauma beispielsweise einmalig zu einer Luxation, kann es ausreichen, die Kniescheibe manuell in ihre richtige Position zurückzubewegen und das Bein mit einer Schiene eine Weile ruhig zu stellen, damit das Gelenk ausheilen und sich stabilisieren kann. In Fällen von Hunden, die aufgrund leichter anatomischer Abweichungen zur wiederholten Patellaluxationen neigen, kann durch gute physiotherapeutische Behandlung die Muskulatur so weit gestärkt werden, dass die Patella in ihrer Lage stabilisiert wird.

Besonders bei übergewichtigen Hunden muss in jedem Falle eine sinnvolle Diät durchgeführt werden, um die Belastung auf das Knie zu verringern. Auch diverse Futterergänzungsmittel scheinen einen gewissen Erfolg zu versprechen.

Leider kann auf diese Art und Weise nicht allen Patienten geholfen werden. Spätestens, wenn der Hund die Lust am Laufen und damit einen großen Teil seiner Lebensqualität einbüßt, wird die Operation unumgänglich.

Operation

Wenn eine konventionelle Therapie keinen Erfolg zeigt oder die anatomischen Abweichungen so stark sind, dass ein konventioneller Therapieversuch nicht erfolgversprechend ist, muss das Knie zum Schutz vor chronischen Schmerzen und Folgeschäden operiert werden.

Wartet man zu lange, muss der Hund einerseits bei jeder Bewegung große Schmerzen ertragen und andererseits entwickeln sich durch die andauernde Fehlbelastung Kniegelenksarthrosen. Diese sind kaum erfolgversprechend zu behandeln und ziehen eine lange schmerzhafte Leidensgeschichte für den Hund nach sich. Durch die eingenommene Schonhaltung werden außerdem auch andere Gelenke, Sehnen und die Muskulatur geschädigt und die Therapie so verkompliziert.

Je nach Ursache und Grad der Patellaluxation können sehr unterschiedliche chirurgische Eingriffe notwendig werden. Mögliche Therapieansätze sind die Achsenkorrektur des Ober- oder Unterschenkelknochens, die Umlenkung der Patellarsehnen-Zugrichtung oder eine Vertiefung der Patella-Gleitrinne. In einigen Fällen kann auch die Kombination der Maßnahmen für den Erfolg der Therapie nötig werden.

Die Entscheidung zur Operation ist nicht immer leicht und sollte immer unter Betrachtung des individuellen Tieres (Alter, Größe/Gewicht, andere Erkrankungen) getroffen werden. In vielen Fällen ist die Beurteilung und Risikoabwägung durch bestenfalls mehrere Spezialisten hilfreich für die Entscheidungsfindung.

Prävention - Patellaluxation vorbeugen

Wie bei vielen Erkrankungen ist natürlich auch bei der Patellaluxation am besten, wenn die Probleme erst überhaupt nicht entstehen.

Da viele der Probleme durch genetische Mängel zurückzuführen sind, liegt ein Schlüssel zur Leidensverminderung in der verantwortungsvollen Hundezucht. Insbesondere bei kleinen Rassen mit Neigung zur Patellaluxation (z. B. Chihuahua) muss der Fokus der Züchter mehr daraufgelegt werden, auf die Gesundheit der Elterntiere bei der Zuchtauswahl größten Wert zu legen.

Da ein weiterer wichtiger Faktor in der gesunden und schonenden Aufzucht liegt, steht auch hier neben dem Tierarzt und dem Besitzer der Züchter im Fokus. Die bedarfsgerechte Ernährung des jungen Hundes und das Verhindern übermäßiger Belastungen liegen in den ersten Wochen in Züchterhand und legen den Grundstein für die gesunde Knochenentwicklung.

Bei der Auswahl eines seriösen Züchters und in der Zeit des Heranwachsens kommt der fachgerechten Betreuung durch den Tierarzt und der verantwortungsbewussten und informierten Achtsamkeit der Hundebesitzer eine große Rolle zu. Gerade in der Wachstumsphase und besonders bei großwüchsigen Hunden sollte auf sportliche Aktivitäten, die die Kniegelenke stark belasten, verzichtet werden. Dazu gehören insbesondere die klassischen Start-Stop-Bewegungen, die beim Ballspielen entstehen, sowie Treppensteigen und Springen.

vetevo Fazit

Die Wahl der richtigen Operationsmethode ist eine schwierige Aufgabe und erfordert viel Kompetenz im Bereich der orthopädischen Diagnostik. Die Durchführung der Operation wiederum erfordert ein großes Maß an chirurgischem Geschick und stellt hohe Ansprüche an die Qualitäts- und Hygienestandards in der operierenden Praxis/Klinik.

vetevo - aus Liebe zum Tier.

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