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“HERBST”
10.09.2023

Australian Shepherd im Rasseportrait

Früher war er ständiger Begleiter der Schafhirten, heute ist er ein salonfähiger Modehund.
Australian Shepherd im Rasseportrait

“Der Aussie - das Genie unter den Vierbeinern”
Früher war er ständiger Begleiter der Schafhirten, heute ist er ein salonfähiger Modehund. Der Australian Shepherd besticht durch seinen aufgeweckten Charakter und seinen unermüdlichen Drang, sich zu verausgaben, viele Herzen. Daneben tritt der Australian Shepherd heutzutage in sehr ausgefallenen Farben auf, womit er die Menschen noch viel leichter um den Finger wickeln kann. Sportbegeisterte, Familien, Hundefreunde - alle lieben sie ihn, den Australian Shepherd.


Rassebezeichnung

  • Farbe: Blue Merle, Red Merle, Schwarz und Rot, wobei weiße und kupferfarbene Abzeichen erlaubt sind
  • Haarkleid: halblanges Fell mit dichter Unterwolle
  • Durchschnittliche Größe: Rüden: 51-58 cm / Hündinnen: 46-53 cm (wenn ausgewachsen)
  • Durchschnittliches Gewicht: nicht festgelegt, stellenweise wird 28kg als Maximalwert bezeichnet
  • Durchschnittliche Lebenserwartung (ungefähr): 13-15 Jahre

Herkunft des Australian Shepherds

"Der „ghost eyed dog“
— von den Indianern verehrt

Der Australian Shepherd kommt nicht etwa aus Australien, wie man es anhand seiner Rassebezeichnung vermuten könnte. Vielmehr hat der „Aussie“ seinen Namen in Amerika bekommen. Eine These ist, dass er seinen Namen dadurch erhielt, dass er zunächst aus Australien stammende Merinoschafe hütete.Aufgrund seines intelligenten, aufgeweckten und auf “seinen Menschen” fixierten Wesens wurde der Australian Shepherd schnell zum ständigen Begleiter der amerikanischen Westernreiter und Farmer. Er hütete Rinder und bewachte Ranches, wobei sein Arbeitswille sehr geschätzt wurde.Schließlich wurde der “Aussie” auch für Rodeos genutzt und erlangte so einen hohen Bekanntheitsgrad.

Charakter, Temperament und Wesen

Kinder

Der Australian Shepherd ist ein sehr kluger Hund, der ein ausreichendes Maß an körperlicher und geistiger Auslastung, sowie eine disziplinierte Erziehung benötigt, um sich als Familienhund wohl zu fühlen. Ein ausgewachsener unterforderter Hund und kleine Kinder sind niemals eine gute Kombination.

Jagd

Grundsätzlich ist beim Australian Shepherd ein gewisser Jagdtrieb vorhanden, da es in seinem Wesen als Hütehund liegt, Tiere zu verfolgen und Herden zusammen zu halten. Allerdings beschränkt sich seine Motivation auf das Verfolgen und Umzingeln, weniger das Ergreifen der Beute.

Geistige Auslastung

Der Australian Shepherd benötigt ein sehr hohes Level an geistiger Auslastung. Als außergewöhnlich kluger und aktiver Hund ist er sehr gelehrig und muss mitunter zu Ruhepausen gezwungen werden. Weiterhin erkennt er nicht nur schnell, was sein Herrchen ihm beibringen will. Er ist ein Meister darin, die Schwächen von Herrchen oder Frauchen zu erkennen und ist so in der Lage, bereits kleine Unaufmerksamkeiten und mangelnde Konsequenz in der Erziehung auszunutzen.

Fitnesslevel und Auslauf

Als „Workaholic“ unter den Hunden benötigt der Australian Shepherd viel Auslauf. Er wird viel für Hundesportarten wie Agility, Obedience oder Mantrailing genutzt und ist bekannt für seinen Erfolg in diesen Disziplinen. Allerdings muss man als Hundebesitzer oft bremsend auf sein Tier einwirken, da sich ein Aussie auch gerne mal überfordert. Außerdem sollte der Bewegungsapparat des Hundes regelmäßig kontrolliert werden, da übermäßig viel Sport den Gelenken des Hundes schaden kann.

Soziale Verträglichkeit

Sicherlich ist der Australian Shepherd ein herausfordernder Hund, dem auch ein gewisser Beschützerinstinkt angezüchtet wurde. Er braucht eine erfahrene Führung, die ihm klar seine Grenzen aufzeigt. Ist diese Voraussetzung gegeben, kann sich ein ausgeglichener Aussie sehr gut an die Haltung innerhalb der Familie anpassen.

Pflege

In Sachen Fellpflege ist der Aussie nicht allzu anspruchsvoll. Ab und an sollte man das Fell kämmen, um Verfilzungen vorzubeugen und auch um das traute Heim zu schonen. Statt den Hund zu Scheren, kann man ihm im Sommer etwas Abkühlung verschaffen, indem die Unterwolle herausgebürstet wird.

Der Australian Shepherd und seine Miniatur-Ausgabe

Der Australian Shepherd ist mit seinem aufgeweckten Wesen bei richtiger Haltung der optimale Begleiter für Sportskanonen und erfahrene Hundebesitzer. Besonders im Trend liegt heute der Miniature Australian Shepherd. Diese „Mini Aussies“ sind das etwas kleinere Pendant zum Australian Shepherd und haben eine Schulterhöhe von 35-46cm. Auch sie treten in den Farben Black, Blue Merle, Red und Red Merle auf und teilen das agile Wesen mit ihren größeren Verwandten. Der Mini Australian Shepherd ist allerdings nicht vom FCI als eigenständige Rasse anerkannt.

Besonders häufig auftretende Krankheiten beim Australian Shepherd

Leider ist auch diese wunderbare Rasse oft von einigen schwerwiegenden Krankheiten betroffen.

MDR1-Gendefekt

Beim MDR1-Gendefekt (Multidrug-Resistance-Transporter 1) können Medikamente uneingeschränkt ins Gehirn eindringen und dort Schäden anrichten.

Hüftgelenksdysplasie

Die Hüftdysplasie (HD) ist eine Erbkrankheit. Dabei sind die knöchernen und knorpeligen Anteile des Hüftgelenks erkrankt und sorgen für Instabilität der Hüfte sowie erhebliche Schmerzen. Die HD kann außerdem eine Arthrose verursachen. Ein Röntgenbild kann Aufschluss geben, ob eine Hüftdysplasie vorliegt oder nicht.

Vererbter (Hereditärer) Katarakt

Der vererbte Katarakt ist eine Trübung der Linse. Diese kann zum Verlust des Sehvermögens führen. Er ist besonders bei Aussies stark verbreitet.

Collie Eye Anomaly (CEA)

Die CEA ist eine Entwicklungsstörung des Auges, die dazu führt, dass verschiedene Schichten im Auge nicht richtig ausgebildet werden. Betroffene Tiere können erblinden. Nur beim Welpen kann die CEA bei einer Augenuntersuchung festgestellt werden. Neben dem Vererbten Katarakt und der CEA ist der Australian Shepherd für viele verschiedene Augenerkrankungen anfälliger als andere Rassen, die verschiedene Anteile des Auges betreffen können.

Hyperurikosurie

Hyperurikosurie ist die vermehrte Ausscheidung von Harnsäure im Urin des Hundes. Folge davon sind häufig Blasensteine. Diese Krankheit entsteht durch einen Gendefekt.

Brachyurie (Stummelrute)

Brachyurie wird im Liebhaber-Jargon auch gerne “Natural Bobtail” genannt und bezeichnet die verkürzte Rute von Australian Shepherds. Eine verkürzte Rute bedeutet zwangsläufig auch eine verkürzte Wirbelsäule. Dabei kann der verbleibende Schwanzstummel kaum merklich bis massiv verkürzt sein. Werden zwei Hunde mit Brachyurie verpaart, sind die Nachkommen, die das Merkmal reinerbig tragen, nicht überlebensfähig und sterben noch im Mutterleib.

Merle-Fellfarbe

Neben diesen vorgestellten Krankheiten sollte eine Aussie-Problematik keinesfalls außer Acht gelassen werden: Die Fellzeichnung Merle. Wie in diesem Artikel genauer erläutert wird, entsteht die hübsche Scheckung durch einen Gendefekt, der bei unaufmerksamer Zucht zu schwer erkrankten Welpen führen kann. Weiterhin haben Studien ergeben, dass auch 37% der augenscheinlich gesunden Merle-Schecken unter Einschränkungen des Gehör- und Gleichgewichtsorgans leiden. Sie können deswegen nicht schwimmen und können im Ernstfall ertrinken

vetevo Fazit

Du suchst einen sportlichen, aufgeweckten Kumpanen für den Alltag und glaubst, du kannst solch einem intelligenten Energiebündel gerecht werden? Durchstöbere doch mal die Websites der umliegenden Tierheime. Nicht alle Hunde aus Tierheimen wurden vernachlässigt oder misshandelt - es gibt so viele verschiedene Gründe aus denen Besitzer sich von ihren Lieblingen trennen müssen. Vielleicht gibt es ja auch irgendwo einen süßen Australian Shepherd-Mischling, wenn es für Dich nicht das “reine Blut” sein muss. Falls Du dich doch nach dem Aussie-Welpen mit gesicherter Herkunft sehnst, schaue Dich nach einem passenden Züchter um. Um es Dir einfacher zu machen, kannst Du darauf achten, dass der Züchter dem VDH angehört. Das ist ein Verband von Hundezüchtern in Deutschland. Seine Mitglieder müssen einige Regeln beachten, um Erbkrankheiten aus der Zucht auszuschließen.

Und zum Schluss noch ein letzter Tipp: Du weißt ja wie schnell es passiert, dass sich ein Tier verletzt. Besonders bei sehr aktiven und etwas größeren Hunden wie dem Aussie kann es schonmal zu einer Verletzung kommen, deren Behandlung dann auch ordentlich Geld kostet. Daher macht es Sinn, eine Tierkranken- bzw. OP-Versicherung abzuschließen. Aber Vorsicht! Viele namhafte Versicherungen schließen die Rasse-typischen Krankheiten aus ihrem Deckungsbereich aus.

vetevo - aus Liebe zum Tier.

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