Es ist eine heimtückische Krankheit, die auch sehr lange dauern kann. Pferdehalter sollten diese auf jeden Fall auf ihren Radar haben, denn sie könnten die Chancen auf eine Erkrankung verringern.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist COB beim Pferd?
- Was sind die Ursachen für COB?
- Was sind die Symptome?
- Diagnose
- Behandlung
- Heilungsaussichten und Lebenserwartung
- Kann man COB beim Pferd vorbeugen?
Was ist COB beim Pferd?
Bei einer chronisch obstruktiven Bronchitis (COB) leiden Pferde an einer langwierigen Atemwegserkrankung. Das betroffene Pferd hustet häufig, das Leistungsvermögen ist eingeschränkt und es treten Atemprobleme auf, besonders beim Ausatmen. Die Lunge des Pferdes ist häufig verschleimt.
COB fasst mehrere Erkrankungen zusammen. Viele Pferde leiden an Atemwegserkrankungen. Wenn diese Probleme von längerer Dauer sind, kann der Veterinärmediziner andere Krankheiten ausklammern und eine COB beim untersuchten Pferd diagnostizieren.
Die Krankheit wird in den meisten Fällen durch Gase und Staub ausgelöst. Diese treten durch die moderne Haltung im Pferdestall häufig auf. Pferde reagieren sehr empfindlich auf Fremdpartikel.
Sporen von Schimmelpilzen können ebenfalls eine COB auslösen. Es kann dann auch ein allergischer Husten vorliegen.
Forscher haben festgestellt, dass eine Wahrscheinlichkeit an COB zu erkranken, in den Genen der Pferde liegt, was bedeutet, das Erkrankungsrisiko ist erblich.
COB tritt häufig im Winter auf, wenn das Tier aufgestallt wird. Eine erfolgreiche Therapie ist ausschließlich durch ein ganzheitliches Stall- und Fütterungssystem möglich.
Was sind die Ursachen für COB?
Eine COB beim Pferd zählt zu den chronischen Erkrankungen und kann Wochen oder Monate andauern. Sie kann durch verschiedene Einflüsse verursacht werden. Ein Beispiel ist eine Erkrankung durch Viren, auch als Pferdehusten-Komplex bekannt. Dabei schwellen die Schleimhäute an, da sie durch die Viren Schaden nehmen. Das Pferd erzeugt in der Lunge vermehrt zähflüssigen Schleim, den es schwer abhusten kann.
Pferde mit einer COB sind sensibel für Gas- und Staubteilchen aus der Luft. Diese winzigen Partikel lagern sich in den Lungenbläschen ab. Gesunde Pferde können diese Staubpartikel leicht über die Flimmerhärchen der Lunge abtransportieren und abhusten.
Tiere mit COB haben damit Schwierigkeiten, denn die Flimmerhärchen der Lunge befördern den Schleim nur unzureichend heraus. Das Lungensekret ist zu schleimhaltig. Die Schleimhäute in den Bronchien schwellen an. Die COB beim Pferd bewirkt, dass die Atemwege sich stark und schnell verengen. Das kann sich über eine längere Dauer hinziehen und dazu führen, dass sich die Bronchien auf Dauer verengen.
Pferde mit COB atmen stärker, um die Luft in und aus den Lungenflügeln zu befördern. Das Ausatmen fällt besonders schwer, denn die Tiere müssen ihren Bauch stark anspannen. Hat das Pferd eine stark ausgeprägte Atemmuskulatur, kann eine COB vorliegen.
In schweren Fällen kann es sein, dass das Pferd irgendwann nicht mehr fähig ist, die aufgenommene Luft vollständig auszuatmen. Durch jeden Atemzug gelangt Luft zu den Lungenbläschen. Beim Ausatmen werden die Lungenbläschen zum Teil verschlossen, sodass Restluft in der Lunge verbleibt. Die Lungenbläschen dehnen sich aus und deren Wände können aufgrund dessen reißen. Es ist eine Lungenüberblähung möglich.
Bisher ist es noch nicht vollständig klar, wie die Krankheit genau entsteht. Es sind nur die Auslöser Schimmel, Staubpartikel, Viren, schlechte Luft im Pferdestall oder vorherige Infektionen bekannt. Deshalb könnte auch eine allergische Reaktion ein Auslöser sein.
Was sind die Symptome?
Die Symptome bei einer COB beim Pferd sind verschieden. Die Pferde husten oft. Der Husten tritt zu Beginn nur gelegentlich auf und das meist am Anfang der Beschwerden. In manchen Fällen kommt Ausfluss aus der Nase hinzu. Dieser Schleim ist entweder klar oder gelb und kann zäh sein.
Die Atmung der Pferde ist beschleunigt, das Atmen strengt an, egal ob bei Aktivität oder im Ruhezustand. Die Pferde werden schnell müde und verlieren ihre Leistungsfähigkeit.
Liegt eine fortgeschrittene COB vor, atmet das Pferd stärker aus dem Bauch heraus, besonders beim Ausatmen. Die Bauchmuskulatur ist ausgeprägter, dadurch wirken die Bauchsehnen wie zusammengefallen.
Bei längerer COB kommt es häufig zu einem starken Gewichtsverlust. Die Symptome verstärken sich, wenn das Pferd in erhöhtem Maß Staubpartikeln ausgesetzt ist. Das passiert zum Beispiel beim Ausfegen des Stalls. Dann sollten Pferde möglichst im Freien sein.
Diagnose
Für die Behandlung ist es notwendig, dass der Tierarzt alle anderen Ursachen für den hartnäckigen Husten ausschließen kann. Der Pferdebesitzer wird genau befragt, um Hinweise auf eine mögliche COB zu bekommen.
Der Tierarzt interessiert sich unter anderem dafür, was das Pferd zu fressen bekommt und wie es gehalten wird. Das Heu und der Streu haben eine große Bedeutung, denn diese können Staub aufwirbeln.
Im Anschluss folgt die gründliche Untersuchung des Pferdes auf COB. Die Lungen werden intensiv abgehört. Bei einer COB beim Pferd kann der Tierarzt häufig ein rasselndes Geräusch in der Lunge wahrnehmen. In manchen Fällen wird die Lunge abgeklopft, um zu prüfen, ob sie lauter als üblich klingt. Oft macht es Sinn, das Pferd einer Belastungsprobe zu unterziehen, da die COB-Symptome auf diese Weise deutlicher in Erscheinung treten.
Zur weiterführenden Diagnostik werden eine Blutprobe genommen und Röntgenaufnahmen gemacht. Bei schwerem Krankheitsverlauf ist eine Analyse der Blutgase hilfreich. Der Tierarzt interessiert sich hier für den Mengenanteil des Sauerstoffs im Blut. Dieser ist aufschlussreich, um festzustellen, wie sehr die Funktion der Lunge bereits beeinträchtigt ist.
Sehr oft ist eine Lungenspiegelung notwendig. Dabei entnimmt der Tierarzt Schleim und Gewebe aus den Bronchien. Diese Proben untersucht er dann im Labor, beispielsweise auf Bakterien und Zellen.
Behandlung
Die Behandlung beinhaltet erst einmal die Optimierung der Tierhaltung für das kranke Pferd. Dabei geht es vor allem darum, die Gas- und Staubbelastung für das Pferd so gering wie möglich zu halten. Dabei sollte das Futter sowie die Einstreu umgestellt werden. Es empfiehlt sich, den Pferdestall öfter auszumisten und regelmäßig zu belüften.
Im Heu sitzen viele Staubteilchen, Schimmelpilze oder Milben, die die Bronchitis noch verschlimmern können. Deshalb kannst du es einweichen, damit das Pferd den Staub nicht einatmet. Raues Futter kann auch staubig sein, hier kann Grassilage gefüttert werden. Beim Kehren des Stalls ist darauf zu achten, wenig Staubwirbel zu erzeugen. Leichte Bewegung tut dem Pferd gut, da dadurch die Lunge und die Luftwege zur Selbstreinigung angeregt werden. Der Zustand des Pferdes ist dabei zu berücksichtigen. Starke Schweißbildung sowie heftiges Atmen sind Zeichen für eine Überforderung des Tieres.
Neben den Maßnahmen für Haltung und Fütterung gibt es auch Medikamente zur Linderung der COB-Symptome. Gegen Bronchospasmus verschreibt der Tierarzt zum Beispiel Sympathomimetika. Diese Arzneimittel entspannen die Bronchialmuskulatur. Diese weiten sich dann und das Pferd kann besser einatmen. Phosphodiesterasehemmer haben einen ähnlichen Effekt. Damit der Schleim besser aus der Lunge befördert wird, verschreibt der Tierarzt Schleimlöser. Manchmal erhalten Pferde Spritzen mit Glukokortikoiden gegen geschwollene Schleimhäute.
Heilungsaussichten und Lebenserwartung
Die Heilungsprognose ist abhängig davon, wie lange das Pferd krank ist und wie stark sich COB entwickelt hat. Es ist ebenfalls von Bedeutung, in welchem Umfang sich das Umfeld des Pferdes auf die Erkrankung einstellen lässt.
Im Prinzip können sich auch Pferde mit schwerem Krankheitsverlauf deutlich erholen, wenn ihre Fütterung samt Haltung optimiert wird. Eine Behandlung mit Medikamenten trägt ebenfalls zum Erfolg bei.
Es kommt bei einigen Tieren dennoch vor, dass sie trotz optimaler Haltungs- und Fütterungsbedingungen Symptome zeigen, weil die COB für eine dauerhafte Veränderung der Lungenhärchen und der Schleim erzeugenden Zellen gesorgt hat. Die betroffenen Pferde sind empfindlicher gegenüber bestimmten Stoffen in der Umwelt. Das bleibt auch bei einer Verbesserung der Symptome bestehen.
Kann man COB beim Pferd vorbeugen?
Ein Pferdehalter kann sein Pferd vor COB schützen, indem er das Pferd unter idealen Bedingungen hält und füttert.
Staub sollte unbedingt vermieden werden und die Qualität von Einstreu, Stroh und Heu ist immer wieder zu prüfen. Das Pferd profitiert von einer hohen Qualität des Pferdefutters, denn hier ist die Belastung durch Staub und Schimmelpilze geringer.
Es wird empfohlen, die Boxen regelmäßig zu säubern. Dadurch lässt sich die Bildung von Ammoniak vermeiden, welches bei Pferden nicht nur zu COB, sondern auch zu Schäden an den Hufen führen kann. Der Stall muss genügend gelüftet werden, aber Durchzug ist zu vermeiden. Auslauf und Bewegung im Freien und auf der Weide sind förderlich für das Wohlergehen der Pferde und können der COB vorbeugen.
vetevo Fazit
Pferde mit COB sind nicht sehr belastbar, husten und atmen vermehrt in ihre Flanke. Ein Pferd, bei dem solche Symptome auftreten, sollten zügig zum Tierarzt gebracht werden. Dort kann die Erkrankungsursache festgestellt und behandelt werden.
Um der Krankheit vorzubeugen, solltest du dein Pferd Artgerecht halten, sowie eine sehr gute Stallhygiene gewährleisten.
Wenn eine COB frühzeitig erkannt und behandelt wird, erhöht sich die Lebenserwartung deines Pferdes.
vetevo - aus Liebe zum Tier.