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03.08.2023

Giftige Pflanzen für Pferde

Viele unterschätzen wie gefährlich einige Pflanzen für ihre Pferde sein können. Hier findest du wichtige Infos.
Giftige Pflanzen für Pferde

Pferde sind von Natur aus neugierig und knabbern erst einmal alles an. Deshalb solltest du als Halter darauf achten, welche Pflanzen auf der Weide sowie in der Nähe des Weidezauns wachsen.

Leider unterschätzen viele Pferdehalter die Gefahr, die von Giftpflanzen für ihre Tiere ausgeht. Die Aussage "Pferde wissen selbst, was ihnen gut tut" trifft nämlich nicht immer zu.

Beim Thema Pferdegesundheit ist also nicht nur dein Wissen um die richtige Haltung und Pflege der Tiere gefragt, sondern auch deine Kenntnisse darüber, welche Pflanzen für dein Pferd unverträglich oder sogar giftig sind und woran man eine Vergiftung beim Pferd erkennt.

Inhaltsverzeichnis:

Welche Pflanzen sind für Pferde giftig? Die Liste

Adonisröschen

Das Adonisröschen sieht mit seinen hellgelben Blüten zwar harmlos aus, doch deinem Pferd drohen bei einer Vergiftung nach dem Verzehr der Blüten und Blätter schwere gesundheitliche Folgen. Das Adonisröschen gehört zu den den Giftpflanzen, die an Waldrändern besonders gut gedeihen und auch auf Pferdeweiden häufig zu finden sind.

Buchsbaum

Der Buchsbaum ist eine beliebte Heckenpflanze und findet deshalb häufig Verwendung in Gärten und Parks. Für Hecken bietet er sich vor allem deshalb an, weil er sich problemlos in Form schneiden lässt und außerdem bis zu acht Meter hoch wird. So nützlich der Buchsbaum aber auch sein mag, sein Verzehr führt beim Pferd zu schweren Vergiftungserscheinungen und bei größeren Mengen sogar zum Tod.

Buschwindröschen

Ähnlich wie das Adonisröschen wirkt das Buchwindröschen filigran und harmlos, eine kleine Pflanze mit weißer Blüte, die eine Höhe von lediglich 25 Zentimeter erreicht. Buschwindröschen findet man nicht nur im Wald und an Waldrändern, sondern häufig auch auf Lichtungen. Frisst ein Pferd zu viel von der Blühpflanze kann es zu Schädigungen des Verdauungskanals und der Nieren kommen. Langfristig kann eine Herzschwäche die Folge sein.

Eibe

Die Eibe ist eine der giftigsten Pflanzen überhaupt und ist selbst in kleinen Mengen hochgiftig für Mensch und Tier. Das Fressen der Blätter, Beeren und selbst kleiner Zweige der Eibe führt bei Pferden zu einem schnellen Tod, häufig schon innerhalb der ersten fünf Minuten. Die Todesursache ist Herzversagen.

Eiben wachsen in Wäldern oder als Hecken an Waldwegen und werden bis zu 20 Meter hoch. Da die Eibe in unseren Wäldern sehr häufig vorkommt und auch an Waldwegen und Weidezäunen anzutreffen ist, ist für Pferdehalter größte Vorsicht geboten. Im Herbst ist die Eibe gut an ihren hellroten Früchten erkennbar.

Eisenhut

Der Blaue Eisenhut ist nicht nur für Pferde, aber auch für andere Tiere eine der giftigsten Pflanzen Mitteleuropas. Seine giftige Wirkung hängt mit den in ihm enthaltenen hochgiftigen Stoffen zusammen, zu denen beispielsweise das Alkaloid Aconitin zählt. Im Mittelalter diente er als Mordwerkzeug und auch heute ist er immer noch häufig in Wäldern und auf feuchten Weiden anzutreffen. Das mit Eisenhut vergiftete Pferd stirbt an Atemlähmung oder Kreislaufversagen. Dabei reicht bereits eine kleine Menge, damit sich seine tödliche Wirkung entfaltet.

Adlerfarn

Der Adlerfarn gedeiht besonders in feuchtem Boden sehr gut, etwa in schattigen Wäldern und an Waldrändern. Egal, welchen Teil der Pflanze dein Pferd frisst – alle Teile sind giftig und ihr Verzehr führt zu schweren Vergiftungserscheinungen.

Fingerhut

Der bis zu 1,5 Meter hohe Fingerhut sieht mit seiner kräftigen Farbe hübsch aus, das in ihm in hochkonzentrierter Form enthaltene Digitalis macht ihn jedoch zu einer tödlichen Gefahr für Mensch und Tier. Die Pflanze wächst an Lichtungen, Waldrändern und Feldern und ihr Verzehr endet für Tiere häufig tödlich.

Gefleckter Schierling

Der Gefleckte Schierling schmückt sich mit weißen Blüten und erreicht eine beachtliche Höhe – immerhin 80 bis 200 Zentimeter. Man findet ihn besonders häufig an Ackerrändern oder Straßenrand. Der Verzehr der Giftpflanze führt beim Pferd zwar erst ab einer gewissen Menge zu Atemnot und letztendlich zum Tod, doch zuvor kann es schon zu Krämpfen, Muskelschwäche und Lähmungserscheinungen kommen.

Beim Gefleckten Schierling ist besondere Vorsicht geboten, denn er ist leicht mit anderen Doldenblütlern wie Kerbel und Kümmel zu verwechseln.

Graukresse

Die Graukresse gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse und ist ein krautiges Gewächs, das bis zu einem Meter hoch werden kann. Die Giftpflanze ist aufgrund ihrer Vorliebe für sandige, trockene Böden unter anderem in Brandenburg sehr verbreitet. Da Graukresse sowohl frisch als auch getrocknet toxisch ist, ist auch das von ihr stammende Heu eine Gefahr für Pferde. Selbst besonders sensible Tiere können ihren Geruch dann nicht mehr wahrnehmen. Erste Symptome nach dem Verzehr von Graukresse können Apathie, Fieber, Lahmen und angeschwollene Gliedmaße sowie Ödeme an den Beinen sein. Wird die Vergiftung nicht behandelt, führt sie meist innerhalb von zwei Tagen zum Tod. Darüber hinaus kann eine Graukresse-Vergiftung bei tragenden Stuten Fehlgeburten auslösen.

Goldregen

Auch der Goldregen ist nicht nur für Menschen, sondern auch für Pferde gefährlich. Der Strauch wird bis zu sechs Meter hoch und ist gut an seinen herabhängenden, gelben Blütenständen und seinem intensiven Geruch zu erkennen. Aufgrund seines auffälligen Äußeren gilt der Goldregen als Zierpflanze und wird daher oft in Gärten und Parks angebaut. Er ist aber auch in der freien Natur zu finden. Der Verzehr des Goldregens kann beim Pferd zum Tode führen.

Herbstzeitlose

Wie ihr Name schon sagt, blüht die Herbstzeitlose in den Herbstmonaten. Auf feuchten Wiesen und an Waldrändern wächst sie häufig neben dem harmlosen Bärlauch – mit dem man sie aufgrund der äußeren Ähnlichkeiten der beiden Pflanzen leicht verwechseln kann. Im Gegensatz zum Bärlauch enthält die Herbstzeitlose jedoch ein äußerst starkes Gift, das bei Pferden zahlreiche Vergiftungserscheinungen bis hin zum Versagen des Kreislaufs nach sich zieht.

Jakobskreuzkraut

Das hochgiftige Jakobskreuzkraut findet man inzwischen auch hierzulande, vor allem auf Wiesen und an Feldrändern. Entdeckt man es auf Weiden, sollte man es unbedingt entfernen. Selbst Flächen, die fürs Heumachen genutzt werden, sollte man vom Jakobskreuzkraut befreien, denn auch im getrockneten Zustand entfaltet die Giftplanze ihre schädigende Wirkung. Das Kraut ist so toxisch, weil es mehrere Pyrrolizidin-Alkaloide enthält, die in kleineren Mengen zu Lebervergiftungen und in höherer Dosis zum Tod führen. Du solltest die Gefahr der giftigen Pflanze nicht unterschätzen, denn die beim Pferd ausgelösten Erkrankungen verlaufen häufig chronisch.

Lebensbaum oder Thuja

Der immergrüne Lebensbaum, der aufgrund seines hohen, schlanken Wuchses an Zypressen erinnert, wird mehrere Meter hoch. Während er in Gärten und Parks gerne als Zierpflanze genutzt wird, ist er auch häufig in der freien Natur anzutreffen – ein Beispiel für ein großes Vorkommen ist die Lüneburger Heide. Die für Pferde giftige Pflanze verursacht kann im schlimmsten Fall zu ernsthaften Leberschäden führen.

Liguster

Der Liguster ist ein Strauch, der in seiner immergrünen Form gerne als Hecke angepflanzt wird. Gut erkennbar ist die Pflanze an ihren schwarzen Beeren, die beim Pferd zahlreiche Vergiftungssymptome auslösen.

Oleander

Ebenso wie der Liguster ist der Oleander immergrün und wird häufig als Zierpflanze eingesetzt. Alle Teile der Pflanze sind giftig. Bei Aufnahme des Gifts in den Blutkreislauf reduziert sich der Sauerstoffgehalt im Blut, was zu einer Herzschwäche führen kann.

Pfaffenhütchen / Gewöhnlicher Spindelstrauch

Beim Pfaffenhütchen handelt es sich um einen Strauch, der drei bis sechs Meter hoch wird und bevorzugt an Waldrändern und Abhängen wächst. Gut erkennbar ist dass Pfaffenhütchen an seinen hübschen Früchten. Blätter, Früchte, Rinde – die Pflanze ist hochgiftig, egal, um welchen Teil es sich handelt.

Rhododendron

Den Rhododendron findet man meist in Gärten und Parks, aber auch wild wachsend an Waldrändern und -lichtungen. Nimmt ein Pferd zu viel der Pflanze zu sich, kann dies unter anderem zu einer reduzierten Herzfunktion führen. Im schlimmste Fall stirbt das Tier an Atemstillstand.

Robinie / Scheinakazie

Bei der Robinie handelt es sich um einen Laubbaum, der früher oft in Gärten und Parks angepflanzt wurde, aber auch in der freien Natur verbreitet ist. Der Verzehr der Blätter und Samen sowie ganz besonders der Rinde der Robinie führt beim Pferd zu lebensbedrohlichen Vergiftungssymptomen, lediglich die Blüten enthalten keine giftigen Stoffe. Lange Zeit wurde das Holz der Robinie für den Bau von Stallgebäuden und Weidepflöcken verwendet, dies ist glücklicherweise nicht mehr der Fall.

Sumpfschachtelhalm

Feuchte Wiesen und die Ufer von Flüssen und Seen sind das Zuhause des Sumpfschachtelhalms. Pferde, die von ihm fressen, leiden schon nach kurzer Zeit unter Lähmungserscheinungen.

Schwarze Tollkirsche

Als Nachtschattengewächs wächst die Schwarze Tollkirsche vor allem an Waldrändern und auf Wiesen. Für dein Pferd kann der Verzehr aller Teile der giftigen Pflanze tödlich enden. Grund sind die in der Schwarzen Tollkirsche enthaltenen Alkaloide, die zu Lähmungen des zentralen Nervensystems und in höherer Dosierung zu Atem- oder Muskelstillstand führen.

Symptome der Vergiftung beim Pferd

Du möchtest möglichst genau wissen, woran du erkennst, ob dein Pferd an einer Vergiftung leidet oder nicht? Vergiftungen ziehen viele verschiedene Symptome nach sich, daher ist es nicht immer einfach, sie der Wirkung einer bestimmten Pflanze zuzuordnen. Hinzu kommt, dass bei manchen Giften die schädliche Wirkung erst verzögert eintritt und man das Problem zuerst nicht bemerkt. Zu den häufigen Anzeichen einer Pflanzenvergiftung gehören folgende Symptome:

  • Gleichgewichtsstörungen, die sich in Schwanken oder Taumeln äußern
  • sichtbares Zittern
  • ein erhöhter Puls
  • Koliken
  • Atemnot oder Lähmungserscheinungen

Was tun, wenn dein Pferd sich vergiftet hat?

Solltest du an deinem Pferd die oben aufgeführten oder ähnliche Symptome entdecken, verständige unverzüglich einen Tierarzt! Wenn du außerdem schon die Vermutung hegst, dass dein Pferd etwas Falsches gefressen haben könnte, solltest du den Arzt unbedingt darauf hinweisen. Idealerweise hast du sogar einen konkreten Verdacht und kannst dem Veterinär sagen, um welche Pflanze beziehungsweise Vergiftung es sich aller Wahrscheinlichkeit nach handelt. Am besten ist es, wenn du die folgenden Fragen beantworten kannst:

  • Von welcher Pflanze hat dein Pferd gefressen? Wieviel hat dein Pferd von der Pflanze gefressen?
  • Welche Symptome konntest du beobachten, die auf eine Vergiftung hinweisen könnten?

vetevo Fazit

Giftige Pflanzen können deinem Pferd sehr gefährlich werden und sogar lebensbedrohliche Symptome auslösen. Am besten schützt du dein Tier vor Giftpflanzen, indem du stets ein Auge darauf hast, wo es sich aufhält, und vorhandene gefährliche Pflanzen sofort entfernst. Doch nicht nur die Weide, auch das Heu und Silofutter müssen vor dem Verfüttern auf Giftpflanzen untersucht werden, da nicht wenige Pflanzen auch noch im getrockneten Zustand giftig sind.

vetevo - aus Liebe zum Tier.

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