Inhaltsverzeichnis:
- Giardien beim Hund – eine schnelle Zusammenfassung
- Giardien beim Hund – Symptome
- Was sind Giardien beim Hund
- Was sind Ursachen für eine Infektion mit Giardien beim Hund?
- Diagnose von Giardien beim Hund
- Welche Tests auf Giardien beim Hund gibt es?
- Therapie von Giardien beim Hund
- Giardien beim Hund – wie sieht es mit der Übertragung auf den Menschen aus?
- Giardien beim Hund: Wie kann ich mich und mein Hund schützen
- Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten bei Giardien beim Hund?
- vetevo Fazit zu Giardien beim Hund
Giardien beim Hund – eine schnelle Zusammenfassung
✅ Ursachen und Übertragung: Giardien sind Darmparasiten, die durch infiziertes Wasser, Futter oder Kot übertragen werden. Besonders junge oder geschwächte Hunde sind anfällig.
✅ Symptome und erste Hinweise: Typisch sind Durchfall (oft schleimig), Erbrechen und Gewichtsverlust. Beobachte, ob dein Hund häufiger Beschwerden zeigt oder schlapp wirkt.
✅ Diagnose und Behandlung: Mithilfe des Wurmtest Pro Hund findest du heraus, ob dein Hund wirklich Giardien hat. Nach der Bestätigung führt der Tierarzt eine Kotuntersuchung durch. Die Behandlung umfasst oft eine spezielle Wurmkur und hygienische Maßnahmen.
✅ Vorbeugung: Saubere Trinkwasserversorgung, regelmäßiges Reinigen von Näpfen und Hundedecken sowie Vermeidung von Kontakt mit kontaminiertem Kot reduzieren das Risiko.
✅ Wann zum Tierarzt: Bei länger anhaltendem Durchfall, Blut im Kot oder starker Schwäche sollte sofort medizinischer Rat eingeholt werden.
Giardien beim Hund – Symptome
Symptome
✅ Durchfall
✅ Schleim- und Blutbeimengung im Stuhl
✅ Erbrechen
✅ Gewichtsverlust
✅ gestörtes Allgemeinbefinden
Was sind Giardien beim Hund?
Giardien sind einzellige Dünndarm-Parasiten, die sich durch Zellteilung fortpflanzen. Sie gehören zu den häufigsten Ursachen für immer wiederkehrende Magen-Darm-Krankheiten. Die häufigsten Symptome eines Befalls von Giardien beim Hund sind Durchfall und Erbrechen.
Um sich fortzubewegen sind Giardien mit fadenförmigen Gebilden (Geißeln) ausgestattet. Im Laufe ihres Lebens durchlaufen Giardien zwei Phasen: Sie wachsen und vermehren sich in der ersten Phase (vegetative Trophozoiten) und werden in der zweiten Phase inaktiv (diagnostische Zysten).
In dieser Phase erfolgt auch die Infektion anderer Wirte.
Giardien haben:
- 2 Zellkerne
- 2 dünne Achsenstäbe
- 4 Geißelpaare
- 1 gebogenes Mediankörperchen (gelb)
Giardien wurden früher als “Urtierchen” bezeichnet, weil sie Merkmale von echten Lebewesen tragen. Beim Blick ins Mikroskop erscheinen die zwei Zellkerne wie Kulleraugen. Ein komplettes Gesicht kommt zustande, da sie außerdem einen vermeintlichen Smiley-Mund haben. Sie sind nicht nur nett anzusehen, sie sind auch uralt und machen der Welt schon lange zu schaffen. Also absolut kein neues Problem oder etwa eine neue Seuche, wie Giardien bei Hunden auf einigen Internetseiten trotzdem dargestellt werden.
Der Körper kann sich in der Regel relativ gut gegen Giardien verteidigen. Ausnahmen gibt es allerdings immer. Und wie so oft in der Medizin gilt auch hier wieder mal: “Die Dosis macht das Gift”.
Was sind die Ursachen für eine Infektion mit Giardien beim Hund?
Wenn Hunde Durchfall haben, ist die Ursache häufig eine Infektion mit Darmparasiten. Dazu zählen auch die Giardien.
In der Fortpflanzungsphase sind die Giardienzysten in einer inaktiven Phase und besonders widerstandsfähig. Sie überleben bis zu mehreren Wochen im Boden und in der Umwelt. Somit gelangen sie auch in Wasser oder haften an vermeintlich “Schmackhaftem” an, was der Hund draußen beschnüffelt und vielleicht auch frisst.
Beim Testverfahren der Kotuntersuchung für Würmer beim Hund sind die Zysten besonders gut nachzuweisen, weshalb man diese Phase auch diagnostisches Stadium nennt.
Wie entwickeln sich Giardien bei Hunden?
Hunde stecken sich über die Aufnahme von Giardienzysten aus dem Kot infizierter Hunde an, wenn sie beispielsweise daran schnüffeln. Die minimale “Infektionsdosis” beträgt dabei 10-100 Zysten. Die ca. 10x7 µm großen Zysten befinden sich zu diesem Zeitpunkt in der Fortpflanzungsphase.
Wurden die Zysten über den Mund aufgenommen, gelangen sie über den Magen in den Darm und die Wachstumsphase beginnt. Die Zysten entwickeln sich hier zur ausgewachsenen Form weiter (Trophozoiten) und besiedeln die Darmschleimhaut.
Giardien beim Hund pflanzen sich durch Zellteilung fort. Schnell kommt es also zu einer extremen Vermehrung im Darm. Bevor der Giardiennachwuchs nun ausgeschieden wird und in die Umwelt gelangt, bildet sich eine für die Parasiten lebenswichtige Schutzhülle, die eine große Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte oder Trockenheit (Tenazität) bietet.
Desinfizieren
Giardien können dank der Schutzhülle bis zu mehreren Wochen auf Spielzeug, dem Boden, Decken oder auch im Wasser überleben und weitere Tiere bei oraler Aufnahme anstecken. Eine Behandlung gegen Giardien bei Hunden muss somit immer zeitgleich mit Desinfektionsmaßnahmen erfolgen.
Bevor eine Behandlung in Erwägung gezogen wird, solltest du testen, ob sich die Giardien bei deinem Hund eingenistet haben. Dafür kannst du ganz einfach mit dem vetevo Wurmtest Pro Hund eine Kotuntersuchung durchführen.
Giardien bei Hunden: Welche sind besonders gefährdet?
Giardieninfektionen bei Hunden sind vor allem bei Welpen und jüngeren Hunden gefährlich. Sie sind besonders empfindlich, da sich das Immunsystem erst in der Lernphase befindet. In ihrem jungen Leben sind sie noch nie mit dem Erreger in Berührung gekommen und sind ihm somit schutzlos ausgeliefert. Die Abwehrzellen sind erst dabei, sich aufzubauen. Gerade Welpen haben oft besonders hartnäckige Durchfälle und dehydrieren schnell.
Wieso sind Giardien beim Hund nicht so leicht zu erkennen?
Eine Infektion kann auch ganz ohne typische Symptome ablaufen. Bei erwachsenen Hunden entwickelt sich oft eine “automatische Erregerabwehr” (Immunität), sodass sie im Allgemeinen ziemlich gut mit einer Giardieninfektion klarkommen. Manchmal kommt es zu immer wiederkehrendem Durchfall. Oftmals bleibt der Parasit allerdings auch ein stiller Begleiter.
Doch auch diese stillen Giardienträger sind problematisch. Denn der Parasit wird regelmäßig ausgeschieden und andere Hunde können sich dadurch anstecken.
Diagnose von Giardien beim Hund
Wie schon erwähnt können die stillen Giardienträger Probleme bereiten und als Ansteckungsquelle für andere dienen. Deswegen ist es angeraten, auch symptomlose Hunde auf Giardien zu überprüfen. Das geht ganz einfach. Um eine Infektion nachzuweisen, wird eine Kotprobe genau unter die Lupe genommen. Es gibt zwei gängige Methoden.
Unser Testverfahren: vetevo Wurmtest Pro Hund inklusive Giardien
Bei Verdacht auf Giardien testest du deinen Hund mit dem vetevo Wurmtest Pro Hund, um eine umfassende Absicherung zu erhalten, ob dein Hund wirklich von Giardien oder eventuell auch etwas anderem betroffen ist. Für den Wurmtest verwenden wir das ELISA-Verfahren. Dieser Test ist sehr empfindlich und spezifisch, was es besonders verlässlich macht.
✅ sehr geringe Fehlerrate
✅ Spezifität von nahezu 100% (n = 320 getestete Proben)
✅ Sensitivität von 98,7% (n = 88 getestete Proben)
Therapie von Giardien beim Hund
Für die Behandlung von Giardien bei Hunden sind nur zwei Wirkstoffe zugelassen:
- Fenbendazol (50 mg je kg Körpergewicht an mindestens fünf aufeinander folgenden Tagen, dann drei Tage Pause, dann nochmal täglich für fünf Tage)
- Metronidazol (50 mg je kg Körpergewicht täglich über fünf bis sieben Tage)
Diese Wirkstoffe können entweder durch Pasten, Kau- oder Filmtabletten eingegeben werden. Wichtig bei der Behandlung ist die passende Dosierung und die geeignete Dauer.
Außerdem solltest du die richtige Schonkost auswählen und den Patienten kohlenhydratarm ernähren. Denn Reis oder ähnliche kohlenhydratreiche Schonkost, die man normalerweise gerne bei Durchfall füttert, ist ein gefundenes Fressen für die Giardien bei Hunden, die sich dann erst richtig vermehren. Es ist auch wichtig, dass du deinen Hund gründlich wäschst, vor allem rund um die Hinterbeine. So kannst du die Parasiten, die am Fell sitzen, entfernen.
Das Schonkost 1x1
⦁ Ungewürztes und gegartes Hähnchen
⦁ Reis, gekochte Kartoffeln und gekochte Möhren
⦁ Hüttenkäse oder Quark
⦁ Haferflocken
⦁ Das Futter zusätzlich mit Wasser versehen
⦁ Kohletabletten zufüttern
Nach drei bis vier Wochen soll der Behandlungserfolg mittels Kotprobe überprüft werden. Leider wird die Resistenzlage zunehmend kritischer und gerade der Wirkstoff Fenbendazol verliert an Effektivität. Deswegen ist es sehr wichtig, bei jeder Anwendung verschiedene Präparate mit unterschiedlichen Wirkstoffen anzuwenden.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist, bei einem Befall auch Partnertiere im eigenen Haushalt oder tägliche Spielgefährten mitzubehandeln. Denn manchmal ist der Hunde- oder Katzenkumpel infiziert und scheidet Giardien aus, ohne dass er selbst Symptome hat, weil sein Immunsystem sie noch gut in Schach hält.
Bei positivem Giardienbefund sollte im Anschluss an die Behandlung eine Kontrolluntersuchung auf Würmer und Giardien durchgeführt werden. Auch hier eignet sich unser Wurmtest Pro Hund. Gegebenenfalls muss eine Wiederholungsbehandlung mit Zeitabstand erfolgen.
Giardien beim Hund – wie sieht es mit der Übertragung auf den Menschen aus?
Giardien bei Hunden sind sehr weit verbreitet. Etwa jeder fünfte Hund und jede zehnte Katze ist mit Giardien infiziert, bei Welpen und Jungtieren sogar bis zu 70%, weil die Darmflora noch nicht gut ausgebildet ist und der natürliche Schutz fehlt. Menschen können sich zwar anstecken, allerdings geschieht dies seltener.
Die größte Ansteckungsgefahr bei Menschen ist mangelnde Hygiene.
Giardien bei Hunden werden nach ihren Genotypen (die Gesamtheit der Gene, die im Zellkern gespeichert werden) in die unterschiedlichen Gruppen eingeordnet:
- G. duodenalis (Genotyp A)
- G.enterica (Genotyp B)
- G. canis (Genotyp C/D)
- G. cati (Genotyp F)
Es gibt Überschneidungen der Genotypen. Spezielle Arten von Giardien bei Hunden sind auf den Menschen übertragbar. Solche von Tier auf Mensch (oder anders herum) übertragbaren Infektionen werden Zoonose genannt:
- Genotypen Hund - Subspezies A1, B3; C und D
- Genotypen Katze - Subspezies A1 und F
- Genotypen Mensch - Subspezies A1 und B3
Um ein Risiko besser einschätzen zu können, muss herausgefunden werden, um welchen Stamm es sich handelt. Dies kann in Speziallaboren erfolgen.
Giardien-Infektionen beim Menschen sind meldepflichtig
Die Erkrankung des Menschen durch Giardien vom Hund oder durch eine andere kontaminierte Stelle, ist eine meldepflichtige Darmerkrankung, die gemäß der Statistik des Robert-Koch-Instituts jährlich mehrere tausend Infektionen beim Menschen in Deutschland umfasst.
In Berlin gab es über 500 Fälle in 2018, weltweit über 200 Millionen. Eine Giardien-Infektion äußert sich durch Durchfall und Erbrechen. Insbesondere bei Kindern kann eine Infektion zu heftigen Symptomen, sowie Mangelernährung und Wachstumsstörungen führen.
Besonders gefürchtet ist die Giardien-Infektion unter Reisenden, hier als Reise-Diarrhöe oder auch “Montezumas Rache” bezeichnet. Um eine Infektion zu verhindern, sollten Lebensmittel vor dem Verzehr unbedingt gründlich gewaschen werden. Als besonders gefährdet gelten zudem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie Schwangere, Kinder, Kranke und ältere Personen.
Giardien beim Hund: Wie kann ich mich und meinen Hund schützen?
✅ Vorbeugen durch Hygiene: ausgeschiedene Zysten sind in der Umwelt noch über Wochen und Monate infektiös
✅ Kot korrekt entsorgen: Plastiktüten mitnehmen und Hundekot aufsammeln, besonders in öffentlichen Bereichen wie Spielplätzen und Sandkästen
✅ Wasser als Infektionsquelle: Giardien fühlen sich in feuchter Umgebung besonders wohl, z. B. in Pfützen oder stehenden Gewässern
Tipps zum Schutz vor Giardien
⦁ stundenweise frisches Wasser zum Trinken bereitstellen
⦁ Futter- und Trinknäpfe täglich mit kochendem Wasser oder in der Spülmaschine bei über 65°C spülen
⦁ Hunde möglichst von Badestellen und “öffentlichen” Trinknäpfen vor Cafés und Co. fernhalten
⦁ Hundedecken und -kissen regelmäßig heiß bei über 65°C waschen
⦁ Spielsachen regelmäßig mit kochendem Wasser oder in der Spülmaschine bei über 65°C waschen
⦁ Böden regelmäßig reinigen und vollständig abtrocknen lassen
⦁ Regelmäßiges Baden mit beispielsweise chlorhexidingluconhaltigen Shampoos, um alle Kotreste aus dem Fell zu entfernen. Zusätzlich kann im Rahmen der Fellpflege bei Hunden der “Po-Bereich” ein wenig geschoren werden, um das Anhaften zu verhindern
Gibt es alternative Behandlungsmöglichkeiten der Giardien beim Hund?
Immer wieder liest man von der Moroschen Möhrensuppe, Kräuterbuttermilch, Propolis und Kokosöl, die bei Giardien beim Hund als Hausmittel helfen sollen. Sie sollen im Rahmen der Gesundheitsvorsorge des Hundes dazu beitragen, das Immunsystem aufzubauen und somit die Selbstheilung fördern.
Die Morosche Möhrensuppe
Diese wässrige Zubereitung aus der Karotte wird oftmals als Wundermittel beschrieben. Laut einer Studie der Universität Wien und Universitätspoliklinik für Kinder und Jugendliche Erlangen - Nürnberg wirken die sauren Oligosaccharid-Kohlenhydrate in der Vorsorge und Therapie von Magen-Darm Infektionen.
Damit sich Keime im Körper ausbreiten können, müssen sie sich als zunächst “festbeißen”. Oligosaccharide haben die besondere Fähigkeit, diese Anhaftung (Adhärenz) auf der Darmschleimhaut zu verhindern. Somit kann es nicht zur Besiedlung kommen.
Aber Giardien ernähren sich von Kohlenhydraten. Durch die vermehrte Fütterung von Karotten wird die Kohlenhydrat-Ration erhöht und die Giardien der Hunde werden gestärkt.
Kokosöl
Kokosöl soll antimikrobiell wirken, das Immunsystem stärken, die Abwehrkräfte mobilisieren und gleichzeitig eine Darmflora schaffen, die von Giardien und anderen Parasiten als abstoßend empfunden wird. Bisher gibt es nur Studien mit Zecken und Bakterien, die die antimikrobielle Wirkungsweise (vor allem gegen Bakterien, Viren und Pilze) bestätigen. Allerdings wurden keine Tests mit Einzellern gemacht. Somit gibt es keinen wissenschaftlichen Nachweis für die Wirkung von Kokosöl gegen Parasiten wie Würmer bei Hunden oder auch Giardien.
vetevo Fazit zu Giardien beim Hund
Giardien bei Hunden sind nicht zu unterschätzen. Unbehandelt quälen sie Hunde oft über mehrere Wochen mit Durchfall und können durch das Angreifen der Darmflora zur starken Gewichtsabnahme führen. Durch gezielte Behandlung mit zugelassenen Medikamenten sowie regelmäßige Kotuntersuchungen kannst du sie aber loswerden.
Bei Giardienbefall solltest du unbedingt auf die Hygiene achten. Mit regelmäßigem Reinigen von Näpfen, Decken und Spielzeug (über 65°C) kannst du sehr gut gegen Giardien bei deinem Hund vorgehen.
Es gibt Hausmittel, die auch gerne kombiniert werden können. Karotten und Kokosöl haben noch keinem Hund geschadet. Jedoch sind sie kein Ersatz für Medikamente gegen Giardien beim Hund und eine passende Behandlung.
vetevo - aus Liebe zum Tier.