Der Wunsch nach einem treuen Begleiter, einer Fellnase zum Kuscheln und einem neuen Familienmitglied ist in vielen schon von Kindesbeinen an verankert. Wir erinnern uns noch allzu gut an die Zeit, in der wir unsere Eltern angefleht haben einen Hund zu kaufen. Doch als Erwachsene denken wir nochmal anders über die Verantwortung nach, die mit dem Hundekauf einhergeht, und überlegen uns ganz genau, wie man diesen Wunsch umsetzen kann.
Wenn es dir genauso geht und du erfahren möchtest, worauf du bei der Auswahl eines Vierbeiners achten solltest und wie du den richtigen Hund für dich findest, dann bist du hier genau richtig. Wir haben recherchiert und aus eigener Erfahrung alle Fragen beantwortet, die sich dir womöglich stellen bevor du dich dafür entscheidest einen Hund in dein Leben zu integrieren.
Inhaltsverzeichnis:
- Bin ich überhaupt bereit für einen Hund?
- Welcher Hund passt zu mir?
- Hunde kaufen - worauf achten und welche sind die richtigen Anlaufstellen?
- Das braucht dein Hund beim Einzug in das neue Zuhause
Bin ich überhaupt bereit für einen Hund?
Die Frage sollte wohl eher lauten: Gibt es ein “bereit sein” für einen Hund im Haus? Die Antwort darauf hängt ganz klar von vielen Faktoren ab. Der essentiellste ist jedoch die artgerechte Haltung. Jeder Hund ist anders, doch sie haben alle eines gemeinsam, sie brauchen Futter, Auslauf, einen Schlafplatz, medizinische Versorgung, Erziehung und Aufmerksamkeit.
Bevor du dir also den Traum vom Hund erfüllst, mache dir Gedanken darüber, ob:
- du genug Zeit hast, um mit deinem Hund regelmäßig am Tag (mindestens 1,5 Stunden, oft sogar mehr) raus zu gehen, ihn zusätzlich zu beschäftigen und zu erziehen. Denn musst du deinen Hund aufgrund deiner Arbeits- oder Lebensumstände länger als 5 Stunden am Tag allein zu Hause lassen, ist deine Zeit zu knapp. Zeit solltest du außerdem auch in die Recherche nach der richtigen Rasse und Erziehung stecken.
- du die anfallenden Kosten begleichen kannst. Sprich Kauf- und Futterkosten, Zubehör, Hundesteuer, Tierarztbesuche, Gesundheitsvorsorge sowie möglicherweise Betreuer und Trainer. Ein Hund ist nicht günstig und wird er älter oder krank, können die Kosten auch mal massiv steigen.
- du deinen Hund jemandem anvertrauen kannst, der sich um ihn sorgt, falls es dir nicht gut geht oder du ohne ihn in den Urlaub fahren willst. Deinen Hund solltest du nicht einfach dem Nächstbesten übergeben oder schlimmstenfalls ins Tierheim stecken, wenn die Situation nicht mehr passt.
- du ausreichend Ausdauer und Geduld hast, deinen Hund zu erziehen. Natürlich lernt er in den ersten Jahren die wichtigsten Dinge wie Sitz, Platz oder Bleib, jedoch wird er niemals aufhören lernen zu wollen und sich sicher nicht nur einmal deinem Wort versuchen zu widersetzen. Das bedeutet für die lebenslange Erziehung brauchst du Geduld und ein ruhiges Händchen. Gerade Hunde aus dem Tierschutz benötigen oft ein sehr intensives Training, das weit über “Sitz, Platz, Fuß” hinausgeht. Hier solltest du die Bereitschaft mitbringen viel Zeit und Geduld in eure Beziehung und das Üben zu investieren.
- deine Wohnsituation und dein Umfeld passend ist. Wohnst du in einer Wohnung oder einem Haus, hast du einen Balkon oder einen Garten, zur Miete oder Eigentum? Das sind wichtige Punkte, die du in Betracht ziehen musst, da insbesondere sehr aktive oder große Hunde für eine Wohnung nur mit Balkon weniger geeignet sind. Zusätzlich dazu kommt auch dein Umfeld. Lebst du allein, mit Freunden, einem*r Partner*in oder mit deiner Familie zusammen? Ist jemand in deinem Umfeld auf Hundehaare allergisch oder hat Angst vor Hunden, solltest du das vorher abklären, um unschöne Situationen zu vermeiden. Falls du zur Miete wohnst: Hole dir frühzeitig die schriftliche Erlaubnis zur Hundehaltung bei deinem Vermieter.
- du in Jahren auch noch alles mit “Ja” beantworten kannst. Nur weil jetzt ein Hund in dein Leben passt, heißt das nicht, dass es in 5-10 Jahren noch genauso ist. Du solltest dir darüber im Klaren sein, dass ein Hund durchschnittlich 10-15 Jahre alt wird.
Welcher Hund passt zu mir?
Im Internet gibt es hunderte Tests, in denen du herausfinden kannst, welche Hundeart die Richtige für dich ist. Fast alle dieser Fragebögen basieren auf der Beantwortung von Präferenzen des Aussehens, der Größe, der Charakteristika (Wachhund, Hütehund, Begleithund oder Jagdhund), der Lebenssituation und dem Aktivitätslevel und bieten anschließend daran eine Übersicht potentiell passender Rassen.
Das ist alles gut und auch sehr praktisch für einen ersten Anhaltspunkt, doch empfehlen wir dir dich mit den einzelnen Rassen auch im Vorfeld auseinander zu setzen. Bist du nach den bereits aufgeführten Gesichtspunkten bereit für einen Hund, musst du diese in deine Auswahl einfließen lassen.
Beispielsweise sind Australian Shepherds für ihre tollen Fellfarben und oft klaren grau-blauen Augen bekannt. Es sind allerdings vorerst Hüte- und Treibhunde, die ihr Rudel beschützen, und ursprünglich für das Schafehüten gezüchtet wurden. Sie sind sehr intelligent, aktiv und treu, das bedeutet aber auch, dass die Rasse besonders viel und intensives Training, Aufmerksamkeit und Auslauf benötigt.
Jede Rasse hat ihre Eigenarten, einen mehr oder weniger rassespezifischen Charakter und ein anderes Aussehen, das eigentlich nur zu geringen Teilen in deine Entscheidung einfließen sollte. Setze dich also unbedingt mit deiner präferierten Rasse auseinander, anstatt überstürzt zu handeln.
Neben einer spezifischen Rasse, kannst du dich natürlich auch dazu entscheiden einen Mischling zu dir zu holen. Was dann genau in ihm steckt, kann dir im Vorhinein jedoch nur spekulativ gesagt werden. Dabei ist es also noch wichtiger, dass du dich auf deinen neuen Partner einlässt und seinen Charakter kennenlernst. Möchtest du doch wissen aus welchen Rassen ein Mischling besteht, kannst du einen DNA Rassetest machen, der dir detailliert den Stammbaum und die rassespezifischen Merkmale aufzeigt.
Der DNA Rassetest
- Rassebestimmung auf 350+ Hunderassen
- Der Hund ist reinrassig. Ist das tatsächlich so?
- Entdecke was in einem Mischling steckt
Hunde kaufen - worauf achten und welche sind die richtigen Anlaufstellen?
Ist es nun soweit und du hast dich aktiv für einen Hund entschieden, musst du dir überlegen wo du ihn kaufst. Deine besten Möglichkeiten sind:
- der seriöse Züchter
- Tierheime
- sowie Tierschutzorganisation im In- und Ausland
Wichtig: Bitte kaufe niemals deinen Hund einfach so im Internet, auf offener Straße oder aus einem Lastwagen. Diese Quellen sind unseriös und halten ihre Muttertiere und Welpen unter schlechtesten Bedingungen. Zudem kannst du nicht sicher sein, dass die Welpen haben keine oder gefälschte Papiere und Impfausweise und wurden viel zu früh von ihrer Mutter getrennt (unter 8 Wochen).
Entscheidest du dich für eine spezielle Rasse, ist der Züchter meist die erste Anlaufstelle. Dabei solltest du unbedingt darauf achten, ob der Züchter einem Rasseclub oder Verband angehört, somit vertrauenswürdig und anerkannt ist. Ein guter Züchter hat niemals Tiere einfach gelagert, sondern feste Pläne, wann seine Hündin/nen befruchtet wird/werden und neue Welpen bekommt/bekommen. Hier empfiehlt sich aber auch mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, wie die Tiere gehalten werden. Ein seriöser Züchter wird nie ein Problem damit haben, wenn du dir die Lebensumstände seiner Hunde genau ansehen möchtest.
Die zweite Möglichkeit ist der Gang ins Tierheim, um einem Hund ein neues Zuhause zu schenken. In den meisten Tierheimen ist die Auswahl fast grenzenlos. Es gibt Welpen, adulte und ältere, reinrassige und gemischt-rassige Vierbeiner. Ein vorbildliches Tierheim berät und hat schon einen Überblick über ihre Tiere und deren Charakter.
Zudem besteht die Möglichkeit, einen Hund aus dem Auslandstierschutz zu adoptieren. Dabei geht es besonders darum, dass diesen Hunden ein besseres Leben geschenkt wird. Viele Organisationen arbeiten im In- und Ausland mit verschiedenen Teams zusammen, die eine problemlose Übergabe sichern. Vor der Einreise werden die Vierbeiner auf bestehende Krankheiten getestet und im Fall der Fälle bestmöglich behandelt. Kommt dann dein neuer Partner bei dir an, solltest du ihn bei einem Tierarzt nochmals durchchecken und impfen lassen.
Ob vom Züchter oder aus dem Tierheim bzw. Tierschutz hängt nicht nur von deiner Einstellung und Vorliebe ab. Ein Hund vom Züchter ist meist teurer aufgrund seines Stammbaums, den Papieren und des “guten” Rufs. Ein DNA Test zur Rassebestimmung kann auch hier dabei helfen, herauszufinden, ob ein Hund reinrassig ist und die Preise berechtigt sind. Außerdem werden viele Hunde auch auf rassespezifische Erbkrankheiten getestet, um sicherzustellen, dass die Welpen gesund sind. Hunde aus dem Tierheim haben zwar selten einen Stammbaum, sind aber in der Regel bereits geimpft, gechipt und stehen unter medizinischer Kontrolle.
Die wichtigsten Punkte bei und nach dem Kauf
Sowohl Züchter als auch Tierheime geben in der Regel ihre Schützlinge nicht einfach von heute auf morgen ab. Eine “Kennenlernphase” an ein oder zwei Tagen vor einer Kaufentscheidung solltest du nutzen, um dich mit dem Vierbeiner vertraut zu machen und eure Kompatibilität zu überprüfen.
Hat alles zwischen euch gepasst und du möchtest einen Welpen oder bereits ausgewachsenen Hund kaufen, sind folgenden Dinge wichtig für die korrekte Abwicklung:
Anerkannte Zuchtpapiere und Verträge
Kaufst du bei einem Züchter, muss es ein Wurfabnahmeprotokoll des Rassezuchtvereins oder des Tierarztes geben sowie Papiere über den Stammbaum. Zudem muss ein Gesundheitszeugnis der Welpeneltern mindestens zur Einsicht vorgelegt werden (informiert über Erbkrankheiten).
Neben den Papieren muss sowohl beim Züchter als auch im Tierheim ein rechtlich geltender Kaufvertrag unterzeichnet werden - inklusive Zahlungsbestätigung. Zusätzlich sollten dir noch EU-Heimtierausweis und/oder Impfpass sowie eine Chip-Nummer ausgehändigt werden.
Was sollte im Kaufvertrag beim Kauf eines Hundes stehen?
Darin muss nicht nur geschrieben stehen wer Käufer und Verkäufer ist, wann und wo gekauft wurde sowie welcher Hund verkauft wurde, sondern auch Vereinbarungen und Abweichungen müssen festgelegt sein. Der Vertrag kann außerdem Futter- und Pflegehilfen enthalten. Wichtig ist, dass du dich im Notfall auf den Vertrag berufen kannst.
EU-Heimtierausweis
Dieser Ausweis befähigt dich mit deinem Vierbeiner über die europäischen Grenzen zu reisen und muss bei solchen Unternehmungen immer mitgeführt werden. Ausgestellt wird er von einem Tierarzt, der im gleichen Zug auch eine gültige Tollwutimpfung durchführt. Beim Kauf eines Hundes sollte der Ausweis unbedingt mit übergeben werden. Der Ausweis muss neben der gültigen Tollwutimpfung auch die Chip-Nummer enthalten, um dein Tier eindeutig zuordnen zu können.
Impfpass
Sollte dein neuer Vierbeiner keinen EU-Heimtierausweis haben, ist ein Impfpass das Minimum. Darin müssen Pflichtimpfungen eingetragen und Auffrischungstermine markiert sein. Ein seriöser Züchter und ein verantwortungsvolles Tierheim achten auf die Gesundheit ihrer Vierbeiner, der Impfpass sollte daher lückenlos sein.
Tiermedizinische Kontrolle
Egal ob vom Züchter oder aus dem Tierheim, eine Untersuchung beim Tierarzt ist nach Kauf unbedingt zu empfehlen. Das gibt dir eine zusätzliche Sicherheit, dass mit deinem Hund alles gut ist und du mit ihm getrost in einen neuen Lebensabschnitt starten kannst.
Meldepflicht
Jeder im DACH-Raum lebende Hund muss in der Stadt des Hundehalters gemeldet werden. In den meisten Städten wird ab dem 3. Lebensmonat dann eine Hundesteuer fällig. Die Summe variiert je nach Rasse, Größe und Lebensort.
Das braucht dein Hund beim Einzug in das neue Zuhause
Endlich entschieden, bist du startklar für deinen ersten Einkauf im Tierfachgeschäft. Hier eine kleine Liste an Dingen, die du deinem Hund im Vorfeld schon mal besorgen solltest:
- Futter
- Schlafplatz
- Halsband, Marke und Leine
- Gesundheits- und Pflegeprodukte
- Spielzeug & Co.
Zu guter Letzt empfehlen wir dir auf jeden Fall noch ein bisschen Spielzeug wie Bälle und Seile zu kaufen. Damit kann sich dein Vierbeiner austoben und du kannst Vertrauen zu ihm aufbauen. Hohlspielzeuge, die du mit Leckereien füllen kannst, bieten sich hervorragend an, um deine Fellnase zu beschäftigen. Richtig gute Leckerlies dürfen dabei auf keinen Fall fehlen.
vetevo Fazit
Mit dem Kauf einer Fellnase ist vieles verbunden - insbesondere Verantwortung. Du musst dir darüber bewusst sein, dass dich ein Hund Zeit, Geduld und Geld kosten wird und das dauerhaft. Gleichzeitig ist es aber auch das schönste Gefühl einen Vierbeiner an seiner Seite zu wissen, mit dem du durch dick und dünn gehst, denn dein Hund braucht dich sein Leben lang.
Ob vom Züchte, von einer Tierschutzorganisation im Ausland oder dem Tierheim, musst du selbst für dich entscheiden. Wir können dir nur dringend davon abraten ein Tier von einer unseriösen Quelle wie dem Internet zu kaufen. Versichere dich zudem immer vorher wie die Bedingungen vor Ort sind - das gilt bei jedem Verkäufer.
Es gibt einige Details, die bei einem Kauf untergehen können, auf die du aber ein großes Augenmerk legen solltest. Dazu gehören auf jeden Fall die Papiere, Pässe und der Kaufvertrag.
Wir hoffen dieser Artikel gibt dir eine hilfreiche Übersicht und hilft dir dich für den richtigen Hund, der zu dir und deinem Leben passt, zu entscheiden. Solltest du noch zögern, dann gehe die “Bereitschaftsliste” durch und mach dir ein Bild von deiner Situation. Bist du bereit für einen Hund, dann wünschen wir dir viel Glück bei der Suche und viel Spaß mit deinem neuen Mitbewohner.
vetevo - aus Liebe zum Tier.