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08.07.2023

Borreliose beim Hund

Die meisten der heimischen Zecken sind tückisch und tragen Bakterien in sich, die Hunde, aber auch Menschen infizieren.
Borreliose beim Hund

Mit dem Anstieg der Temperaturen, werden auch Zecken wieder aktiv und gehen auf Nahrungssuche. Die meisten der heimischen Zecken sind tückisch und tragen Bakterien in sich, mit denen sie ihren Wirt infizieren können. Eine, der daraus entstehenden Krankheiten, ist die Borreliose. In diesem Artikel findest du alles Wissenswerte zu Verlauf, Symptomen und Behandlung.

Inhaltsverzeichnis:

Was ist Borreliose?

Borreliose ist eine durch Zeckenstich übertragene Krankheit. Über den Saugrüssel der Zecke wandern Bakterien in den Organismus des Wirts. Diese Bakterien werden Borrelien genannt.

So gut wie jedes Säugetier, egal ob Hund, Katze oder Mensch, kann an Borreliose erkranken. Die Ursache bleibt dabei jedoch immer der Stich einer infizierten Zecke.

Nach dem Stich findet die Übertragung der Bakterien innerhalb der ersten 17 bis 24 Stunden auf den Wirt statt. Das heißt allerdings nicht, dass dieser automatisch erkrankt.

Die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung liegt durchschnittlich bei unter 10%, sollte die stechende Zecke nur eine der vielzähligen Borrelienspezies in sich tragen.

Aber Achtung: Je mehr Erreger im Zwischenwirt, der Zecke vertreten sind, desto geringer wird die Übertragungsdauer und die Wahrscheinlichkeit einer akuten Ansteckung steigt erheblich.

Die häufigsten Fälle von Borreliose findet man bei Hunden. Aufgrund ihrer Neugier, ihrer ungestümen Art und dem Drang durch Gebüsch und Laub zu stapfen, sind sie die leichteste Beute.

Prinzipiell, werden die Vierbeiner fast ausschließlich durch Zeckenbisse mit einer Borreliose infiziert. In äußerst seltenen Fällen können aber auch Stechmücken, oder Pferdebremsen die Viren übertragen.

Wir wird Borreliose übertragen?

Im DACH-Raum ist der gemeine Holzbock der Hauptüberträger des Bakteriums. Er ist der stärkste Vertreter der Schildzecken Art, dicht gefolgt von der Auwaldzecke.

Zecken im Larven- und Nymphenstadium bevorzugen für die ersten Blutmahlzeiten meist Rotwild, kleineren Nager, Igel, und Vögel. Diese Wildtiere sind leichte Opfer für sie und halten sich genauso gerne im Unterholz auf.

Forscher haben entdeckt, dass die meisten dieser Wildtiere über ein Reservoir der Erreger verfügen. Warum sie bereits Borrelien in sich tragen, welche Auswirkungen oder Beeinträchtigungen diese auf ihre eigene Gesundheit haben, ist jedoch nicht weiter untersucht worden.

Nachdem also die Borrelien von den jungen Zecken aufgenommen wurden, lagern sie sich in ihrem Darm ab und die Zecken werden zum Zwischenwirt.

Sind die infizierten Zecken einmal erwachsen und aktiv, befördert ihr Stechapparat während des Saugvorgangs die Borrelien aus dem Darm in den Organismus eines Opfers.

Borreliose vorbeugen

Ein starkes Immunsystem kann zwar mutmaßlich eine Infektion verhindern, nur ist dieses Phänomen leider nicht messbar. Deshalb solltest du deinen Hund mit vorbeugenden Maßnahmen gegen Zecken vor einer Erkrankung schützen.

Die Borreliose-Prophylaxe kann aus verschiedenen Schritten bestehen. Wichtig ist zunächst das regelmäßige Abtasten deines Vierbeiners nach Zecken, besonders nach Spaziergängen in Zeckengebieten wie Wäldern und Wiesen.

Der zweite Schritt besteht aus der Behandlung mit Zeckenschutzmitteln. Diese können in zwei Kategorien geteilt werden:

Zu den repellierenden Anti-Zeckenmitteln gehören Spot-On Präparate und Parasitenhalsbänder. Unter die Mittel mit einer abtötenden Wirkung fallen vor allem Tabletten gegen Parasiten. Einige Spot On Präparate haben wie Tabletten auch eine abtötende Wirkung.

Bei der Vergabe der Präparate kommt es natürlich auch immer auf die Umstände an, beispielsweise den Lebensraum und wie gut dein Vierbeiner die Mittel verträgt. Mehr dazu findest du in unserem Blogartikel Zeckenschutz beim Hund.

Die Borreliose-Impfung

Der dritte Schritt einer erfolgreichen Prophylaxe wäre die Überlegung, ob du deinen Hund gegen Borreliose impfen lässt. Diese Entscheidung hängt stark von dem Verhalten deines Hundes ab.

Bei Hunden, die einem erhöhten Zeckenrisiko ausgesetzt sind, ist die Impfung definitiv sinnvoll. Insbesondere Jagdhunde kommen häufiger in Kontakt mit Zecken als andere Tiere.

Die Impfung sollte am besten im Frühjahr erfolgen und kann ab der 12. Lebenswoche bei gesunden Hunden durchgeführt werden. Um eine Grundimmunisierung zu schaffen, wird der jeweilige Impfstoff im Abstand von 3 bis 5 Wochen direkt zweimal gespritzt.

Wichtig ist zu wissen, dass die Impfung nicht vor Zecken schützt. Sie ist lediglich dafür da, den Hund vor einer Infektion mit Borrelien abzusichern. Aus diesem Grund, ist die Vergabe der Zeckenschutzmittel unbedingt weiterhin notwendig.

Symptome der Borreliose

Die typischen Symptome der Borreliose bei Hunden sind:

  • Fieber
  • Appetitlosigkeit
  • Apathie
  • Schwellungen der Lymphknoten
  • Gelenkschwellungen
  • Lähmungserscheinungen
  • Wechselnde Lahmheit, in Form von Humpeln und Hinken

Zwischen der Übertragung der Erreger und den ersten Symptomen der Borreliose-Erkrankung können bis zu 5 Monate vergehen (Inkubationszeit).

Während bei Menschen die Wanderröte zu den eindeutigsten Indikatoren zählt, ist bei Hunden damit eher nicht zu rechnen. Wurde dein Hund gestochen, erkennst du sie (vorausgesetzt das Fell lässt dies zu) nur innerhalb der ersten Woche.

Die Lähmungserscheinungen und Schwellungen der Gelenke bei einer akuten Infektion erfolgen meist schubweise, und sind daher für Tierbesitzer meist schwer einzuordnen.

Hat dein Hund diese Symptome in Kombination mit den allgemeinen Anzeichen (Fieber und Appetitlosigkeit), ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass er an einer Borreliose leidet.

Diagnose

Gehst du nun mit deinem Vierbeiner zum Tierarzt, wird dieser durch ein Ausschlussverfahren die Erkrankung ausfindig machen.

Die Diversität der Anzeichen lässt viel Raum für verschiedene Diagnosen. Während Gelenkprobleme erstmal auf eine Arthritis hinweisen, ist Fieber ein relativ unspezifisches Symptom, das generell mit Infektionen in Verbindung gebracht wird.

Eine eindeutige Diagnose kann nur dann erfolgen, wenn die folgenden Punkte erfüllt werden:

  • Es kann ein Zeckenstich nachgewiesen werden.
  • Die Symptome stimmen mit den oben genannten überein.
  • Andere Krankheiten werden ausgeschlossen.
  • Dein Hund trägt Antikörper gegen Borrelien in sich.

Der Tierarzt wird zunächst eine Urinuntersuchung durchführen, um den Proteingehalt und die Zellzahl darin zu bestimmen. Parallel dazu gibt eine Blutuntersuchung Aufschluss über die Leber- und Nierenwerte.

Diese Befunde sind allerdings nicht allein ausschlaggebend für die Diagnose. Erst wenn andere Krankheiten ausgeschlossen worden sind, verstärkt sich der Verdacht auf Borreliose. Um Informationen über die Borreliose-Antikörper zu erhalten, macht der Tierarzt einen Erregernachweis.

Der Nachweis auf Borreliose-Erreger erfolgt meist durch den Schnelltest C6-ELISA oder dem Bluttest Westernblots. Beide Tests sind sehr spezifisch und weisen eine hohe Sensibilität gegenüber der Borreliose-Antikörper auf.

Die Antikörper werden ausschließlich durch die Infektion hervorgerufen und agieren gegen das Oberflächenprotein VlsE der Borrelien. Diese Erkenntnis begünstigt natürlich die schnelle Diagnose einer Infektion, dient aber letztendlich nur als Hilfsmittel.

Der Nachweis auf Antikörper ist nicht aussagekräftig genug, da eine aktive Infektion nicht oder nur schwer von einer bereits abgeheilten Erkrankung unterschieden werden kann. Ein Erfolg der Therapie wird erst durch den langsamen Abfall der Antikörper final beurteilt.

Alternative Borreliose-Erreger Nachweise

Tiermediziner forschen in Studien an weitere Methoden, um die Genauigkeit einer Erkrankung erkennen zu können. Hilfreich kann nach aktuellem Stand die Entnahme einer Hautprobe sein, da sich Borrelien anfangs nicht direkt im Organismus ausbreiten, sondern in der Haut.

In der Haut des Wirts wird die Immunität gegen die Bakterien temporär herabgesetzt und dies verursacht bei Menschen die klassischen Rötungen. Bei Hunden werden diese meist durch sein Fell versteckt, oder treten teilweise gar nicht erst auf.

Mithilfe dieser Hautproben kann dann anhand einer Polymerase-Ketten-Reaktion, kurz PCR, gemessen werden, ob sich Borrelien in der Haut befinden. Ist die Probe positiv, kann von einer akuten Erkrankung ausgegangen werden.

Behandlung

Borreliose kann bei einer frühzeitigen Diagnose durch spezielle Antibiotika vollständig geheilt werden. Zu einem späteren Zeitpunkt kann es trotz einer erfolgreichen Behandlung jedoch zu Rückfällen kommen und eine Entstehung von Arthrose im Alter begünstigen.

Ist also der Erregernachweis positiv, verschreibt der Tierarzt deinem Hund Doxycyclin oder Amoxicillin für 4 Wochen. Doxycyclin wird in der Praxis wesentlich häufiger verschrieben.

Das Antibiotikum wirkt schnell, schützt die Knorpel und stärkt außerdem das Immunsystem. Es reduziert die Borrelien im Organismus des Hundes und senkt die C6-Antikörper über mehrere Monate.

Die Dosierung von Doxycyclin sollte mit 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht veranschlagt werden. Die Dosis von Amoxicillin liegt bei 20 mg pro KG. Beide Antibiotika müssen zweimal täglich verabreicht werden.

Der Vorteil von Doxycyclin ist auch seine Wirkung gegen das Fortschreiten von Gelenkbeschwerden und Lähmungserscheinungen. Somit beugt es Arthritis bei der Einnahme vor.

Borreliose-Erreger sind sehr widerstandsfähig und halten einiges aus. Deswegen sollte dein Hund nach circa 4 Monaten eine erneute Antibiotikum-Therapie bekommen.

Stärkung des Immunsystems

Neben der Behandlung mit Antibiotika muss auch das Immunsystem wieder aufgebaut werden. Dabei hilft meist schon eine Futterumstellung, sowie eine Zufuhr von Vitaminen und Nährstoffen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

Sind die Gelenke deines Hundes bereits von der Borreliose betroffen, sollten sie ab der Kenntnis darüber und während der Therapie geschont werden. Dies beugt potentielle Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen vor und entlastet seinen Körper.

Ist Borreliose von Hund auf Hund oder auf den Menschen übertragbar?

Du brauchst dir keine Sorgen machen, dass Borreliose auf dich oder andere Vierbeiner übergeht. Von infizierten Hunden geht keine Ansteckungsgefahr aus.

Viel gefährlicher ist dagegen die Koexistenz von weiteren Erregern, die während des Zeckenstichs übertragen werden können. Mehr Bakterien heißt für den Körper deines Hundes auch gleichzeitig mehr Kampf.

Ist dein Hund nicht ausreichend gewappnet gegen Infektionen, wird er leichter Opfer von einer Überlagerung von Krankheiten. Diese würde sich nachhaltig schlecht auf seinen Organismus auswirken und macht die Diagnose, sowie die Behandlung wesentlich schwieriger.

vetevo Fazit

Die Risiken eines Zeckenbisses sind unumstritten. Neben Borreliose existieren natürlich auch noch weitere Krankheiten, die auf deinen Vierbeiner übertragen werden können.

Eine Erkrankung an Borreliose ist keine Einbahnstraße für dich und deinen Hund. Es gibt sowohl Behandlungsmöglichkeiten, die bei einer frühen Diagnose ausgezeichnet funktionieren, als auch Dauerbehandlungen bei einer späteren Entdeckung.

Damit dein Hund jedoch gar nicht erst erkrankt, solltest du immer ein Auge auf ihn, seine Gesundheit und die ausreichende Prophylaxe haben.

vetevo - aus Liebe zum Tier.

Quellen:

  • Borreliose. In: Damm A, Hrsg. VetSkills. 2., vollständig aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Schattauer GmbH; 2012. doi:10.1055/b-005-149004
  • Straubinger R, Pantchev N. Die Lyme-Borreliose-Impfung beim Hund – kontrovers diskutiert. kleintier konkret 2010; 13(05): 8 - 11. doi:10.1055/s-0030-1255310
  • Straubinger R. Erreger, Übertragung und Prävention – Die Lyme-Borreliose bei Hunden. kleintier konkret 2008; 11(05): -. doi:10.1055/s-0028-1088351
  • Borreliose. In: Vormwald K, Hrsg. Praxisbuch für Tierheilpraktiker. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag ; 2020. doi:10.1055/b-007-168896
  • Zecken. In: Vormwald K, Hrsg. Praxisbuch für Tierheilpraktiker. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag ; 2020. doi:10.1055/b-007-168896
  • Borreliose (Lyme-Borreliose, Lyme-Krankheit, Lyme disease). In: Kohn B, Schwarz G, Hrsg. Praktikum der Hundeklinik. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2017. doi:10.1055/b-004-140269

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