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23.11.2023

Inkontinenz beim Hund – was Pfützen aussagen

Tröpfchen hier, Pfützen da und das Hundebett ist auch eingenässt - der Hund ist inkontinent. Meist taucht das Symptom bei älteren, kastrierten Hündinnen auf. Doch Blasenschwäche kann auch andere Ursachen haben, die durch einen Tierarzt abgeklärt werden müssen. Das Gute: Du wirst wahrscheinlich etwas dagegen tun können, denn Inkontinenz ist oft behandelbar.
Inkontinenz beim Hund – was Pfützen aussagen

Inhaltsverzeichnis:

Inkontinenz beim Hund – eine schnelle Zusammenfassung

  • Symptome und Häufigkeit: Inkontinenz bei Hunden äußert sich durch unwillkürlichen Urinverlust, vor allem bei älteren und kastrierten Hündinnen.
  • Ursachen: Verschiedene Faktoren wie hormonelle und neurogene Störungen, Bindegewebsveränderungen, Übergewicht, Tumore, Nervenschäden und bei Rüden Prostataerkrankungen können Inkontinenz bei Hunden
  • Behandlungsmethoden: Medikamentöse Stärkung des Schließmuskels der Harnröhre, Antibiotika bei Infektionen, chirurgische Eingriffe und alternative Behandlungen wie Homöopathie sind mögliche Therapieansätze für Inkontinenz bei Hunden.
  • Management und Pflege: Geduld und Verständnis sind wichtig; Einsatz von Hilfsmitteln wie wasserdichte Unterlagen und Hundewindeln sowie häufigere Gassigänge unterstützen den inkontinenten Hund.

    Symptome – wie äußert sich eine Blasenschwäche bei Hunden?

    Dein Hund verliert Urin im Liegen, im Stehen oder in anderen Situationen? Dies kann ein Anzeichen für Inkontinenz bei deinem Hund sein. Doch was genau geht bei Inkontinenz im Inneren deines Hundes vor? Schon bei mittlerer Blasenfüllung oder beim Ansteigen des Druckes im Bauchraum (intraabdominal) hält der Schließmuskel der Harnröhre (Sphinkter) dem Druck nicht mehr stand und es geht unwillkürlich Harn ab. Vornehmlich kommt Inkontinenz bei alten Hunden vor – hier vornehmlich kastrierten Hündinnen. Doch woher kommt die Inkontinenz beim Hund?

    Ursachen für Inkontinenz beim Hund

    Inkontinenz bei Hunden hat nichts mit Unsauberkeit zu tun. Als Ursachen spielen sowohl neurogene als auch hormonelle Störungen sowie Bindegewebsveränderungen eine Rolle, oft in Kombination mit Übergewicht. Die mit Abstand häufigste Ursache für eine Blasensphinkterschwäche (Schwäche des Schließmuskels der Harnröhre) ist der Hormonausfall nach einer Kastration. Eine Blasenschwäche oder auch Inkontinenz bei Hunden kann neben der Folgeerscheinung einer Kastration noch weitere Gründe haben.

    Mehr zu den Ursachen von Inkontinenz bei Hunden

    • Bildung von Tumoren, Polypen oder Harnsteine (Urolithen) in der Blase oder den Harnwegen.
    • Nervenschäden und damit Kontrollverlust über die Blase.
    • Ein Bandscheibenvorfall oder schlichtweg eine Blasenentzündung können Inkontinenz beim Hund verursachen.
    • Andere Erkrankungen mit verstärkter Wasseraufnahme wie eine Lebererkrankung, Morbus Cushing oder Diabetes.
    • Bei älteren Hunden kann Inkontinenz auch durch Altersdemenz (kognitive Dysfunktion) oder eingeschränkte Beweglichkeit mit Schmerzen auftreten.
    • Bei Welpen und Junghunden können angeborene Anomalien des Urogenitaltraktes oder Verhaltensprobleme der Grund
    • Speziell beim Rüden ist Inkontinenz oftmals ein Symptom bei Erkrankungen (Entzündungen, Abszesse, Zysten, Vergrößerungen der Prostata und Tumore) der Prostata.

    Rassen mit Prädisposition für Inkontinenz

    Nicht jeder Hund ist gleichermaßen von Inkontinenz betroffen – bestimmte Rassen können eine stärkere Neigung oder Veranlagung aufweisen. Ein ektopischer Harnleiter ist beispielsweise eine angeborene Fehlbildung, bei der ein oder beide Harnleiter nicht an ihrem eigentlichen Platz in die Harnblase münden, was schlussendlich zu Inkontinenz bei diesen Hunden führt. Die Tiere zeigen oft Inkontinenz. Hunderassen mit einer scheinbaren Prädisposition für diese Anomalien sind:

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    Was ist Dranginkontinenz beim Hund?

    Dranginkontinenz ist ein unwiderstehlicher Harndrang, der mit unwillkürlichem Urinverlust einhergeht und durch eine irritierte oder hyperaktive Blasenmuskulatur bei intaktem Schließmuskel der Harnröhre (Sphinktersystem) verursacht wird. Auslöser für diese Art Inkontinenz bei Hunden können Blasen- und Harnwegentzündungen, Harnsteine oder auch Neubildungen von Gewebe (Blasenneoplasien) sein. Eine weitere Form von Dranginkontinenz ist mechanisch bedingt. Eine narbige, entzündliche oder durch einen chronisch partiellen Verschluss (Obstruktion) verdickte Blasenwand behindert durch ihre Inelastizität die normale Blasenfüllung. Das Fassungsvermögen der Blase kann auch durch raumeinnehmende Zysten, gutartige Geschwülste des Bindegewebes (Fibrome) oder gutartige Weichteiltumore (Myome) eingeschränkt sein und eine Inkontinenz bei intaktem Schließmuskel der Harnröhre (Sphinktersystem) hervorrufen.

    Achtung! Dranginkontinenz wird von der echten Inkontinenz unterschieden. Urinuntersuchungen wie auch Untersuchungen mit Röntgen und Ultraschall durch einen Tierarzt liefern dir eine genaue Diagnostik.

    Wie wird Inkontinenz beim Hund behandelt?

    Es gibt verschiedene Medikamente zur Stärkung des Schließmuskels der Harnröhre. Diese werden allein oder in Kombination mit beispielsweise Östrogenen, Ephedrin oder Phenylpropanolamin gereicht. Zudem verschreibt dein Tierarzt Antibiotika bei Infektionen der harnableitenden Organe.

    Chirurgischer Eingriff

    Manchmal führt kein Weg an einer Operation zur Behandlung von etwa Blasensteinen oder Bandscheibenproblemen vorbei, um die Inkontinenz deines Hundes zu behandeln. Durch eine chirurgische Verlagerung der ableitenden Harnwege kann versucht werden, eine Harnröhrensphinkter-Inkompetenz zu therapieren. Der Erfolg ist hier aber meist nur temporär.

    Alternative Behandlungsmöglichkeiten

    Homöopathie ist für viele Glaubenssache, aber sicherlich (begleitend) kein Fehler. Ist dein Hund inkontinent, können diese „Hausmittel“ Linderung verschaffen:

    • Cantharis bei Blasenentzündungen
    • Causticum Hahnemanni bei Inkontinenz
    • Gelsemium oder Phosphorus bei nervösem Urinieren von Junghunden

    Mein Hund ist inkontinent – was tue ich?

    Hab viel Geduld! Inkontinenz ist auch für Hunde unangenehm. Sie hat nichts mit Unsauberkeit oder Dominanzverhalten zu tun. Ausschimpfen und ihn mit der Nase in die Pfütze stupsen ist also das Letzte, was du tun solltest. Du kannst deinem Vierbeiner helfen, indem du mit ihm öfters Gassi gehst als normal, auch in der Nacht. Schränke die Trinkwassermenge für deinen Hund auf keinen Fall ein, denn diese hat nichts mit der Inkontinenz zu tun. Zudem trinken ältere Hunde sowieso mehr und sollen es auch.

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    Wasserdichte Unterlagen, Hundewindeln und Bauchbänder

    Um der Inkontinenz deines Hundes beizukommen, gibt es bereits einige nützliche Hilfsmittel. Statte die Lieblingsplätze deines Hundes ob Schlafplatz, im Körbchen, auf der Couch oder im Auto mit wasserdichten Unterlagen aus. So sparst du dir viel Wascherei und die Reinigung von Polstern. Lege dir zudem Hundewindeln bei Inkontinenz zu. Hundewindeln sind bei der Inkontinenz deines Hundes vor allem in der Nacht gut geeignet, um den Urin aufzufangen. Wenn du deinen Hund erst noch an die Windel gewöhnen musst, dann gehe behutsam vor und vergiss nicht, deinen Hund zu loben und zu belohnen, wenn er sie trägt. Die Windeln gibt es in waschbaren Varianten und als Einmalwindeln. Welche Variante für deinen Vierbeiner die beste ist, musst du mit Ausprobieren selbst herausfinden. Die Windeln müssen natürlich regelmäßig gewechselt werden. Denn wie bei einem Baby, ist es auch bei deinem Hund wichtig, die Haut möglichst trocken zu halten.

    Für tröpfelnde Rüden gibt es spezielle Bauchbänder, auch Rüdenwindel genannt. Sie verhindern das Auslaufen des Urins und werden mit einer Einlage einfach um den Bauch und den Penis des Rüden gewickelt und beispielsweise mit einem Klettverschluss geschlossen. Als Einlage kann auch eine einfache Slip-Einlage benutzt werden.

    So gewöhnst du deinen Vierbeiner an die Windel

    Wie mit vielen neuen Dingen ist es am besten deinen Hund langsam an den fremden Gegenstand heranzuführen und das funktioniert nur über Geduld, Lob und Vertrauen (und das ein oder andere Leckerli). Hat dein Hund verstanden, dass die Windel keine Strafe oder etwas Schlechtes ist, kannst du ihm diese behutsam umlegen. Lass deinem Hund Zeit sich an die Windel zu gewöhnen und nehme sie auch regelmäßig ab. Es kann passieren, dass dein Hund anfangs versuchen wird sie abzustreifen, aber auch hier ist das Zauberwort Geduld. Nach einer Weile wird sich dein Vierbeiner an die neue Situation gewöhnen und du wirst sehen, auch mit der Inkontinenz deines Hundes, könnt ihr beide entspannte Stunden miteinander verbringen.

    Blasenschwäche und Stubenreinheit

    Unsauberkeit hat nichts mit Inkontinenz deines Hundes zu tun, auch wenn das Ergebnis trotzdem oft dasselbe ist. Umso wichtiger ist es, dass Stubenreinheit von Anfang an gelernt wird. Wird dies vernachlässigt, dann hat der Hund Ausscheidungsorte nicht sicher gelernt. Die Folge: Es kommt zu Unsauberkeit im Haus.

    Auch Hunde, die auf so kleinem Raum (Zwingerhaltung und Laborhunde) gehalten werden, dass sie den Ausscheidungs- und Aufenthaltsort nicht richtig trennen können, lernen die Stubenreinheit nicht. Typischerweise signalisieren diese Hunde nicht oder nur unregelmäßig oder undeutlich, dass sie hinauswollen. Die Chancen, einen solchen Hund stubenrein zu bekommen, stehen eher schlecht. Unsauberkeit ist prinzipiell therapierbar und abhängig von der Ursache. Bei nicht oder nur mangelhaft erlernter Stubenreinheit empfiehlt sich ein geeignetes Training: Viel Gassi gehen und überschwänglich loben, wenn das Geschäft wie gewünscht verrichtet wurde. Tabu ist, den Hund für das eine oder andere Malheur zu bestrafen. Am besten ignorierst du es einfach und putzt es auch erst weg, wenn der Hund es nicht sehen kann.

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    vetevo Fazit

    Dein Hund verliert Urin und leckt sich übermäßig? Das kann ein Zeichen für Inkontinenz bei deinem Hund sein. Aber wie wir gesehen haben, ist hat sie nicht immer die gleichen Ursachen. Inkontinenz bei Hunden ist kein schöner Zustand und keineswegs die Absicht des Hundes, dich zu ärgern oder zu provozieren. Sie ist auch nicht mit Unsauberkeit zu verwechseln. Inkontinenz ist Hunden meist selbst sehr unangenehm. Oft ist Blasenschwäche eine Begleiterscheinung des natürlichen Alterungsprozesses oder von chronischen Krankheiten. Sollte dein Hund also öfter Pfützen hinterlassen, suche unbedingt deinen Arzt auf, damit er der Ursache auf den Grund geht und Maßnahmen einleiten kann. Mit etwas Arbeit muss euch die Inkontinenz deines Hundes nicht den Spaß an der gemeinsamen Zeit nehmen.

    vetevo aus Liebe zum Tier.

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