Inhaltsverzeichnis:
- Wurmkur für Hunde – das Wichtigste in Kürze
- Wurmkur bei Hunden gegen lästige Parasiten
- Wurmkuren für Hunde verlieren ihre Wirkung bei Falschgabe
- Welche Wirkstoffe gibt es bei Wurmmitteln für Hunde?
- Sind Wurmkuren pures Gift für den Hund?
- Nebenwirkungen von Wurmkuren beim Hund erkennen
- Wurmtest oder Wurmkur – Lösungen für Hund und Halter
- vetevo Fazit
Wurmkur für Hunde – das Wichtigste in Kürze
✅Ursachen: Wurmkuren werden Hunden bei dem Befall durch Würmer oder prophylaktisch verabreicht. Dabei ist jedoch wichtig zu wissen, mit welcher Art von Wurm man es zu tun hat.
✅Diagnose: Um herauszufinden, um welche Art Wurm es sich handelt, bieten sich bildgebende Test oder DNA- und antigenbasierte Test wie der ELISA-Test an. Diese sind besonders genau und liefern präzise Ergebnisse.
✅Behandlung: Ist die Art des Wurmes identifiziert, gibt es verschiedene Wirkstoffe für die Wurmkur deines Hundes. Das derzeit meist eingesetzte ist Praziquantel.
✅Warum lieber ein Test: Die Gabe von Wurmkuren an Hunde auf „gut Glück“ erweist sich inzwischen als ineffizient. Vielmehr entwickeln erste Parasiten dadurch Resistenzen.
✅Vorbeugen: Mit einer guten Ernährung, der Gabe von Probiotika und Präbiotika, Stressreduktion und ausreichender Hygiene wird die Darmgesundheit des Hundes gestärkt, um Wurmbefall entgegenzuwirken.
Wurmkur bei Hunden gegen lästige Parasiten
Die Vorstellung, dass vielleicht hunderte schlängelnde Schmarotzer im Inneren unseres Hundes ein geheimes Dasein führen, lässt sogar hartgesottenen Tierbesitzern einen Schauer über den Rücken laufen. Nicht zu Unrecht. Ein Wurmbefall kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen.
Zur Bekämpfung stellt die Pharmaindustrie eine mittlerweile schier unüberschaubare Produktpalette an Mitteln zur Entwurmung von Hunden bereit, die sogenannten Anthelminthika (von Anti = Gegen und Helminthes = Würmer). Ob Kau- oder Filmtabletten, Pasten, Spot-ons oder Injektionslösungen – für jeden Wurm findet sich angeblich schnell das passende Mittelchen. Jedoch sollte bei der Gabe von Wurmkuren bei Welpen und erwachsenen Hunden auf Präzision geachtet werden, denn…
Wurmkuren für Hunde verlieren ihre Wirkung bei Falschgabe
Es ist Zeit umzudenken. Ob Spul-, Band- oder Herzwurm – kein Parasit ist wie der andere. Sie unterscheiden sich im Stoffwechsel, der Ernährung und natürlich auch der Fortpflanzung. Die weit verbreitete Taktik, drei- bis zwölfmal Mal jährlich dem Hund eine Wurmkur mit gleichbleibendem Wirkstoff zu verabreichen, stellt die Tiermedizin vor ernstzunehmende Resistenzprobleme. Dies gilt besonders im Großtierbereich.
Gerade bei Pferden wirken leider viele Mittel jetzt schon nicht mehr zuverlässig. Daher sollte die Frage nicht mehr sein, wie oft der Hund entwurmt werden sollte, sondern wie dies am sinnvollsten geschieht. Eine der effektivsten Alternativen ist ein Wurmtest. Der vetevo Wurmtest für Hunde ermöglicht eine einfache und präzise Untersuchung auf verschiedene Wurmarten. Hierbei wird über drei aufeinanderfolgende Tage Kot gesammelt, da Wurmeier nicht täglich ausgeschieden werden. Die Proben werden anschließend in einem spezialisierten Labor mikroskopisch analysiert, wobei moderne Technologien zum Einsatz kommen, um selbst kleinste Parasiten zuverlässig zu identifizieren.
ELISA als Alternative zu Entwurmungstabletten beim Hund
✅ Präzise Ergebnisse dank einer Sensitivität von 98%
✅ auf DNA- und Antigen-Basis
✅ genaue Identifikation der Wurmart
✅ Nachweisbarkeit von genetischem Material auch bei geringen Mengen
✅ Ergebnisse innerhalb eines Tages vorhanden
Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Wurmarten, die sich im Innern unserer vierbeinigen Lieblinge "pudelwohl" fühlen. Und nicht alle lassen sich mit derselben Wurmkur für deinen Hund optimal bekämpfen. Deswegen ist es wichtig, vor einer Entwurmung zu wissen, um welche Würmer es sich handelt – denn der Wirkstoff greift an sehr spezifischen Stellen in den Stoffwechsel der verschiedenen Parasiten ein.
Wir haben für dich hinter die kryptischen Wirkstoffnamen geschaut und verständliche Infos für die gängigen Wurmmittel erstellt.
Praziquantel
Die derzeit wahrscheinlich am meisten verwendete Wurmkur für Hunde auf dem Markt. Praziquantel führt beim Parasiten zu starken Muskelkontraktionen bis hin zur spastischen Paralyse. Diese extreme Überstimulierung des Nervensystems führt zur Bewegungslosigkeit und somit zur Ausscheidung mit dem Kot. Es ist vor allem bei ausgewachsenen (geschlechtsreifen) und larvalen Stadien der Hundebandwürmer (Echinococcus, Taenia und Dipylidium) wirksam. Ebenso wird es beim Hakenwurm des Fuchses (Uncinaria stenocephala) sowie des Hundes (Ancylostoma caninum) und dem Peitschenwurm (Trichuris vulpis) eingesetzt.
Pyrantel und Febantel
Diese Wirkstoffe greifen in das Nervensystem der Parasiten ein. Da sich die ungewollten Gäste nun nicht mehr bewegen können, werden sie durch die Eigenbewegung des Magen-Darm-Traktes aus dem Körper befördert. Die Wirkweise entspricht somit dem Praziquantel, allerdings führt diese Wurmkur bei deinem Hund nicht zum Erfolg, wenn diese von Peitschenwürmern und Bandwürmern befallen sein sollte.
Fenbendazol und Flubendazol
Diese Wirkstoffe sind in der Regel hochwirksam gegen adulte und larvale Stadien von vielen unterschiedlichen Würmern. Durch Schädigung des “Zell-Kraftwerkes” kann keine Energie mehr bereitgestellt werden und die Parasiten sterben ab. Fenbendazol wird zudem auch zur Behandlung von Giardien beim Hund eingesetzt.
Milbemycinoxim
Milbemycinoxim wirkt sowohl gegen Milben, sowie Larven- und Erwachsenenstadien von Magen-Darm- und auch von Lungennematoden (Fadenwürmern). Ebenso wird es bei der Reduzierung des Infektionsgrades durch den Herzwurm (Dirofilaria immitis) eingesetzt. Das Wirkungsprinzip dieser Wurmkur für deinen Hund ist dem von Praziquantel gleichzusetzen.
Die Mechanismen der Abtötung hören sich ziemlich brutal an. Jedoch hält sich das Mitleid für die Quälgeister meist spätestens dann in Grenzen, wenn du dir vor Augen führst, dass eine Wurmbesiedlung für uns und unsere Lieblinge echt gesundheitsschädigend sein kann. Jedoch stellt sich immer häufiger (und meist ziemlich laut) die Frage, ob die Mittel auch Negativauswirkungen auf den geliebten Vierbeiner haben können.
👉 Tipp: Oftmals wird eine Kombination aus verschiedenen Wirkstoffen zur Abdeckung verschiedener Wurmarten gegeben. Durch den ELISA-Test wird eine zielgerichtete Gabe spezifischer Wirkstoffe möglich.
Sind Wurmkuren pures Gift für den Hund?
Nein, Wurmmittel sind im Normalfall sowohl für uns (zuerst wurden sie für Menschen entwickelt) als auch für unseren geliebten Vierbeiner nicht giftig. Zwar wirkt das Wurmmittel auf das Nervensystem der Würmer, aber hier ist ganz klar die Menge (Dosis) der relevante Faktor. Außerdem ist unser Nervensystem als auch das der Hunde und anderer hoch entwickelter Tiere wesentlich komplexer und somit in diesen Maßen nicht durch die Wirkstoffmenge angreifbar. Natürlich musst du dich für absolute Sicherheit strikt an die Mengenangaben (Dosierung) und Gabe (Darreichungsformen) halten. In seltenen Fällen kann es durch Wurmkuren beim Hund zu Unverträglichkeiten kommen. Diese äußern sich meist in Erbrechen oder Durchfall, kommen jedoch nur bei einem von 10.000 Tieren vor. In der Regel kannst du deinen Hund oder auch Welpen also sorglos entwurmen.
MDR1-Test
Hunde mit MDR1-Gendefekt haben eine mangelhafte Schutzfunktion des zentralen Nervensystems vor Medikamenten. Dadurch gelangen die Wirkstoffe ungehindert ins Gehirn und können hier neurologische Symptome auslösen (Übelkeit, Anfälle…). Wer sicher gehen will, kann seinen Liebsten auch mit Hilfe einer Blutuntersuchung auf den Defekt testen lassen. Besonders als Halter von gefährdeten Rassen und Mischlingen solltest du über den MDR1-Test ernsthaft nachdenken, um deinen Vierbeiner auch beim Einsatz von Zeckenmitteln, Narkosen, etc. abzusichern.
Nebenwirkungen von Wurmkuren beim Hund erkennen
Im Zusammenhang mit der Entwurmung kann es bei den behandelten Tieren zu leichten Störungen des Verdauungsapparates wie z. B. Speicheln, Erbrechen oder Durchfall beim Hund kommen. Hier ist allerdings zu erwähnen, dass diese Nebenwirkungen absolut individuell vorkommen. Deswegen ist es wichtig, den Hund nach der Gabe zu beobachten.
In Betracht auf die große Gesamtpopulation der Hunde sind Gegenanzeigen dennoch wirklich selten. Ein besonderer Fall sind trächtige Hündinnen. Hier sollte man besser auf eine Entwurmung verzichten, da es bei vielen Mitteln keine Studien bezüglich Trächtigkeit und Gefährdung der ungeborenen Welpen gibt. Deswegen wird angeraten, die Hündin idealerweise vor der Belegung zu entwurmen oder sie durch einen ELISA-Test auf parasitären Befall prüfen zu lassen. Viel wichtiger ist es jedoch, die Welpen zu entwurmen. Dies sollte regelmäßig passieren, da bereits im Mutterleib und über die Muttermilch Wurmeier aufgenommen werden können und Würmer für Welpen ein ernstes Gesundheitsrisiko darstellen.
Wurmtest oder Wurmkur – Lösungen für Hund und Halter
Ganz klar: Oberste Priorität hat die Gesunderhaltung deines Hundes. Und gerade, weil Würmer ein massives Risiko darstellen, ist die präzise Gabe von Wurmkuren bei Hunden essenziell, um Resistenzen zu vermeiden.
Die ideale Lösung bietet dabei eine regelmäßige Kotuntersuchung. Dabei werden die Ausscheidungen des Vierbeiners über mehrere Tage (wichtig: Würmer scheiden Eier immer nur etappenweise aus) gesammelt und im Labor auf vorhandene Eier untersucht. Wer ganz sicher gehen möchte, sollte die Untersuchung in einem kurzen Zeitintervall (1-2 Wochen) wiederholen, da auch bei Sammelkotproben ein Risiko besteht, dass gerade in einer längeren Ei-Ausscheidungs-Pause gesammelt wurde.
Fällt die Untersuchung negativ aus, kann deinem Hund die unnötige Einnahme einer Wurmkur erspart werden. Fällt sie positiv aus, wird die Wurmkur für deinen Hund passend zum Befall ausgewählt und auf Breitband- oder Mischpräparate gegebenenfalls verzichtet.
Das ist nicht nur für den einzelnen Hund gut, sondern liefert einen tollen Beitrag für die langfristige Gesundheit der Hundeschaft. Denn ähnlich wie bei den Bakterien (z.B. MRSA, ESBL), zeigen auch erste Würmer Resistenzen gegen die Wirkstoffe. Das bedeutet – bestimmte Mittel in den Wurmkuren für deinen Hund wirken nicht mehr, da der Organismus der Würmer sich angepasst hat. Derzeit sind offiziell in hobbymäßiger Kleintierhaltung noch keine Resistenzen bekannt. Dennoch sollte nicht mutig drauflos gewartet werden, sondern nach Absicherung der Wirksamkeit in regelmäßigen Abständen die Wurmkur für deinen Hund ausgetauscht werden, um nicht über kurz oder lang vor großen Wirksamkeitsproblemen zu stehen.
Darmgesundheit stärken – Wurmbefall vorbeugen
✅ Gesunde Ernährung mit hochwertigem und ausgewogenem Futter
✅ Gabe von Probiotika und Präbiotika wie beispielsweise unsere Belly Bites
✅ genaue Identifikation der Wurmart
✅ Sauberkeit – besonders von Futter- und Wassernäpfen
✅ Stressreduktion und genug Bewegung
vetevo Fazit
Würmer sind eine oft unterschätzte Gefahr für die Gesundheit von Tieren und Menschen. Besonders Kinder und geschwächte Personen sind sehr anfällig! Regelmäßige Kotuntersuchungen in Verbindung mit der sinnvollen Gabe von Wurmkuren helfen deinem Hund gesund zu bleiben. Tu also dir und deinem Vierbeiner etwas Gutes und investiere frühzeitig in den Schutz vor Würmern und anderen Parasiten.
vetevo – aus Liebe zum Tier.